Die Schweizer Bevölkerung hat den Eier-Verbrauch während der Corona-Pandemie gesteigert. Zwischenzeitlich gab es gar einen Eier-Engpass.
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Die Schweizer Bevölkerung hat 2020 so viele Eier gegessen wie seit über 20 Jahren nicht mehr. (Symbolbild) - sda
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Das Wichtigste in Kürze

  • Pro Kopf wurden in der Schweiz im vergangenen Jahr 189 Eier gegessen oder verwendet.
  • Insgesamt wurden 927 Millionen Eier im Pandemie-Jahr verkauft, schreibt das BLW.
  • Einbussen gab es beim Verkauf von Eiern an die Gastronomie.

Im ersten Corona-Jahr hat die Schweizer Bevölkerung pro Kopf so viele Eier gegessen wie seit über 20 Jahren nicht mehr. Jede Person hat durchschnittlich 189 Stück verspeist - fünf mehr als im Vorjahr.

Die Corona-Pandemie zwang die Bevölkerung, zuhause zu bleiben und anstelle eines Restaurants die eigene Küche aufzusuchen.

Deshalb griffen die Hobby-Köchinnen und -Köche häufiger zu Eiern als in den Vorjahren: 927 Millionen Eier wurden insgesamt im Detailhandel an Konsumentinnen und Konsumenten verkauft, wie das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) mitteilte. Das sei ein neuer Rekord.

Grossteil der Eier aus inländischer Produktion

Für den Anstieg sei aber nicht nur die Pandemie verantwortlich, schreibt das BLW. Für viele Vegetarierinnen und Vegetarier sei das Ei eine wertvolle Proteinquelle und Alternative zu Fleisch. Zudem habe das Ei in den letzten Jahren seinen schlechten Ruf wegen des Cholesterins abschütteln können. Auch die steigende Wohnbevölkerung führe zu einer höheren Nachfrage nach Eiern.

Von den 189 Eiern, die eine Person im Jahr 2020 durchschnittlich gegessen hatte, waren 121 Eier aus inländischer Produktion. Diese stieg denn auch im vergangenen Jahr. Das sei aber unabhängig von der Pandemie geschehen, schreibt das BLW.

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Das vegane Ei der Migros soll auf Soja-Protein basieren. - Keystone

Es hänge vielmehr mit der weiterhin steigenden Nachfrage nach Schweizer Produkten zusammen. So wurde im Jahr 2020 zum zweiten Mal in Folge über eine Milliarde Schweizer Eier produziert. Die 1,064 Milliarden Stück bedeuten gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 6,3 Prozent.

Auch die Produktion von Bio-Eiern wurde gemäss Mitteilung überproportional gesteigert. Sie erreichten einen Produktionsanteil von 18,5 Prozent, was ebenfalls einen neuen Höchstwert bedeute.

Temporärer Eier-Engpass

Die erhöhte Nachfrage der Bevölkerung an Eiern habe nicht alleine durch Schweizer Eier gedeckt werden können. Das schreibt das BLW, es kam zu einem temporären Eier-Engpass.

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Eier - AFP/Archiv

So musste die Anzahl Importeier erhöht werden - um 20 Prozent auf 303 Millionen Stück. Am beliebtesten waren dabei Eier aus den Niederlanden. Die Importe an Konsumeiern stieg um 27 Prozent, jene von Verarbeitungseiern um 30 Prozent.

Einbussen gab es natürlich beim Verkauf von Eiern an die Gastronomie. Eine exakte Zahl könne aber nicht beziffert werden, sagte Cornel Herrmann, Marktanalyst Fleisch und Eier beim BLW, der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Dies, weil es schwierig sei, effektiv zu erfassen, über welche Kanäle die Gastronomie ihre Eier beziehen würden.

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