Jedes Jahr werden in der Schweiz über 250 Opfer von Menschenhandel entdeckt. Die Dunkelziffer dürfte aber weit höher sein. Darum schicken gegen Menschenhandel kämpfende Organisationen und Behörden ein Jahr lang einen Informationsbus auf Tournee durch die Schweiz.
Die Schweiz will Licht ins Dunkle bringen, und sagt dem Menschenhandel den Kampf an. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In der Schweiz gibt jährlich rund 250 Opfer von Menschenhandel.
  • Als ein Zeichen des Kampfes rollt seit Mittwoch ein Informationsbus durch die Schweiz.

Heute ist der offizielle Tag gegen Menschenhandel. Aus diesem Anlass hat die Stadt Bern einen Bus eingeweiht, der über das Thema informieren soll. Ziel ist «die breite Öffentlichkeit auf dieses Verbrechen aufmerksam» zu machen, wie das Eidgenössische Justiz und Polizeidepartement (EJPD) in einer Mitteilung schreibt.

«In der Schweiz werden Kinder, Frauen und Männer zum Betteln gezwungen, zur Prostitution genötigt oder als Arbeitskraft ausgebeutet.» Opfer von Menschenhandel seien vor allem im Sex-, Bau- und Gastgewerbe, in der Hauswirtschaft, in der privaten Pflege und in der Landwirtschaft anzutreffen. Die meisten davon blieben unerkannt und erlitten tagtäglich grosses Leid. «Sie sind Opfer von Kriminellen, die die Abhängigkeit und Verletzlichkeit dieser Menschen ausnutzen.»

Pure Ausbeutung

Opfern von Menschenhandel sei ihr Leid oft auf den ersten Blick nicht anzusehen. «Ein Gesicht verrät nicht immer, was ein Mensch durchgemacht hat», schreibt das EJPD. Im Informationsbus erwarten die Besucherinnen und Besucher Erfahrungsberichte von Opfern, Bilder, Zahlen und Erklärungen zum Thema. Er wird ein Jahr lang mehrere Städte in der Schweiz ansteuern.

Ebenfalls am Mittwoch beginnen die Schweizerischen Aktionswochen gegen Menschenhandel, die bis zum 3. November dauern.

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