Die Schweiz ist ab heute für zwei Jahre Mitglied im Uno-Sicherheitsrat. Von der Schweiz wird erwartet, Brücken zu bauen und unparteiisch zu sein.
Internationale Bühne für die Schweiz für die kommenden zwei Jahre: Der Uno-Sicherheitsrat am Uno-Hauptsitz in New York. (Archivbild)
Internationale Bühne für die Schweiz für die kommenden zwei Jahre: Der Uno-Sicherheitsrat am Uno-Hauptsitz in New York. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/EPA UNITED NATIONS PHOTO/MANUEL ELIAS
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Das Wichtigste in Kürze

  • Für zwei Jahre ist die Schweiz ab heute Mitglied im Uno-Sicherheitsrat.
  • Bereits seit Oktober hat die Schweiz Einsitz in den Sitzungen.
  • Im Mai kann sie als Ratspräsidentin auch Sitzungen einberufen.

Seit diesem Sonntag ist die Schweiz Mitglied im Uno-Sicherheitsrat – zum ersten Mal, für zwei Jahre und mit nichtständigem Sitz. Vertreten wird das Land durch Uno-Botschafterin Pascale Baeriswyl. Mitglied der Vereinten Nationen ist die Schweiz schon seit 20 Jahren. Im Uno-Sicherheitsrat nimmt die Schweiz von Januar 2023 bis Dezember 2024 Einsitz.

Die Uno-Vollversammlung hatte sich am 9. Juni vergangenen Jahres in New York mit 187 Stimmen für die Aufnahme des Landes in das wichtigste Entscheidungsgremium der Uno ausgesprochen. 192 von 193 Ländern gaben in der anonymen Abstimmung ihre Stimmen ab. Zwei Staaten haben sich der Stimmen enthalten.

Pascale Baeriswyl
Staatssekretärin Pascale Baeriswyl an einer Medienkonferenz in Bern. - Keystone

Der Bundesrat will im Uno-Sicherheitsrat vier Prioritäten setzen. So soll der nachhaltige Frieden gefördert, die Zivilbevölkerung geschützt, die Klimasicherheit angegangen und die Effizienz gestärkt werden. Die Ziele hatte die Landesregierung Ende Mai bekanntgegeben. Die Aussenpolitischen Kommissionen (APK) des Parlaments konnten zu den thematischen Schwerpunkten Stellung nehmen.

Sicherheitsrat wegen Veto-Recht tief gespalten

Von der Schweiz werde erwartet, dass sie Brücken baue und unparteiisch sei, sagte Baeriswyl am 20. Dezember in einem Hintergrundgespräch mit Medienvertretern in Bern. Eine besondere Gelegenheit dafür könnte die einmonatige Ratspräsidentschaft im Mai dieses Jahres sein – und voraussichtlich im Oktober 2024. Dann leitet die Schweiz die Sitzungen und kann auch Debatten einberufen.

Die Arbeit wird für die Schweizer Delegation jedoch nicht einfach: Der Sicherheitsrat, in dem China, Frankreich, Grossbritannien, Russland und die USA ein Vetorecht haben, ist nach dem russischen Überfall auf die Ukraine tief gespalten.

Sicherheitsrat-Kandidatur und -Mitgliedschaft kosten Schweiz 24,5 Millionen Franken

Bereits seit Anfang Oktober hatte die Schweiz täglich an allen Sitzungen in den Gremien des Uno-Sicherheitsrats, der als mächtigstes internationales Gremium gilt, teilgenommen, vorerst als Beobachterin. Die neuen Mitgliedsländer wurden zu manchen Gesprächen beigezogen und wuchsen so in die Aufgaben des Rates hinein. Dies sagte Baeriswyl am Hauptsitz der Vereinten Nationen in New York.

Für die Kandidatur und Mitgliedschaft im Uno-Sicherheitsrat sind für 2020 bis 2025 nach Schätzung des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) rund 24,5 Millionen Franken für Personal- und Sachaufwand vorgesehen. Der grösste Teil wird durch das EDA intern kompensiert. Die tatsächlichen zusätzlichen Kosten belaufen sich auf rund 5,3 Millionen Franken.

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