Schüler über Handyverbot in Nidwalden: «Werdens trotzdem brauchen»
Im Kanton Nidwalden gilt an Schulen bald ein Handyverbot. Bei den Schülerinnen und Schülern kommt die Massnahme unterschiedlich an.
00:00 / 00:00
Das Wichtigste in Kürze
- An Nidwaldner Schulen tritt ab Sommer ein Handyverbot in Kraft.
- Bei den Schülern sind die Meinungen zu der Massnahme geteilt.
- Die Eltern seien derweil gegenüber einem Handyverbot positiv eingestellt.
Der Kanton Nidwalden greift durch: Ab dem kommenden Schuljahr gilt an den Schulen ein Handyverbot. Nur noch für den Unterricht oder im Notfall dürfen die Geräte verwendet werden.

Die Massnahme gilt für die tieferen Stufen. Ab der 9. Klasse darf man das Handy wieder verwenden.
An der Mittelschule Nidwalden, dem Kollegium St. Fidelis in Stans, ist diese Regel schon seit zwei Jahren in Kraft.
Dort hat sich Nau.ch umgehört: Was halten die Schülerinnen und Schüler vom Handyverbot?
David befürwortet Verbot – Jescu ist skeptisch
David (17), der das Handy früher nicht verwenden durfte, mittlerweile aber schon, sagt: «Es kommt wirklich auch auf die Lehrperson an. Es gibt Lehrpersonen, die strenger sind, das finde ich auch gut so. Es gibt aber auch Lehrpersonen, denen es komplett egal ist.»
Zudem halten sich die Schüler nicht immer ans Verbot.
«Ich habe es in der vierten Klasse erlebt, dass das Handy während der Unterrichtszeit gebraucht worden ist», sagt David. Er selbst befürwortet ein Handyverbot, das fördere die Konzentration.
Die 16-jährige Elin findet es «gäbig», dass sie das Handy jetzt, wo sie älter ist, wieder brauchen darf. «Ich bin jemand, der auch Voci-Kärtli auf dem Handy hat.»
Der gleichaltrige Fabio sieht es ähnlich: «Ich finde, solange es für die Schule eingesetzt wird, wäre es gut, wenn man es brauchen dürfte.»
«Die Schüler, die das Handy brauchen wollen, werden das Handy trotzdem weiter brauchen», sagt Jescu (16). Und zeigt sich skeptisch: Das Verbot halte die Schüler nicht auf, das Gerät weiterhin zu brauchen.
Mehr «Applaus» statt «Gegenwind» von Eltern
Für das Kollegium St. Fidelis in Stans ist die kantonale Massnahme keine grosse Veränderung, wie Rektor Patrik Eigenmann erklärt. Schliesslich hat die Mittelschule diese Regelung schon seit zwei Jahren.
Die Reaktionen seien damals erstaunlich ruhig ausgefallen, sagt Eigenmann. Es habe lediglich einige Schüler gegeben, die gegen ein Verbot argumentiert hätten.
Zum Beispiel bräuchten sie das Gerät beim Zahlen mit Twint in der Mensa.
00:00 / 00:00
«Von der Elternseite haben wir eher Zuspruch bekommen», so der Rektor. Es habe «mehr Applaus als Gegenwind» gegeben.
Wichtig ist: Nicht alle Schülerinnen und Schüler sind vom Verbot betroffen, ab der 9. Klasse darf das Handy wieder verwendet werden.
«Das wird akzeptiert», so Rektor Eigenmann. In der Umsetzung der unterschiedlichen Regel gebe es allerdings manchmal Herausforderungen.
Beispielsweise, wenn man auf dem Schulgelände nicht genau weiss, in welcher Stufe ein Schüler ist. Es sei nicht ausgeschlossen, dass das Verbot irgendwann für alle gilt.