Während dem Schriftsteller in einem offenen Brief das SRF bittet, eine Sendung nicht abzuschaffen, beklagen Katholiken den Ausfall von Religionssendungen.
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Schriftsteller und Katholiken wehren sich gegen die Absetzung von Kulturprogrammen beim SRF. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Schriftsteller und Katholiken beschweren sich über die Sparmassnahmen beim SRF.
  • Direktorin Nathalie Wappler will die Programme an den Bedürfnissen des Markts ausrichten.

Schweizer Autorinnen und Autoren wehren sich gegen das Aus der Sendung «52 beste Bücher» von Schweizer Radio SRF. In einem offenen Brief an SRF-Direktorin Nathalie Wappler verlangen sie von ihr, den Entscheid zu überdenken. Die Katholische Kirche beklagt den Ausfall von Religionssendungen.

Der Schweizer Literatur breche durch die Abschaffung der Sendung eine wichtige Plattform weg. Dies bedauern die Unterzeichnenden in einem in den Zeitungen von «CH-Media» publizierten offenen Brief. Die unterschiedlichsten Stimmen seien in dem Sendegefäss zu Wort gekommen, ohne lediglich kurze Werbebotschaften abgeben zu müssen.

Literaren sind in Sorge

Mit den hochprofessionellen Radio-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter hätten die Autorinnen und Autoren viele Jahre zusammen gearbeitet. Die Schreibenden könnten nicht glauben, dass Radio SRF durch die Abschaffung der Literatursendung besser aus der Krise komme.

Bücher
Bücher in einem Regal. - Pixabay

Unterzeichnet ist der offene Brief unter anderen von Sibylle Berg, Ruth Schweikert, Gertrud Leutenegger und Thomas Hürlimann. Der Schweizer Buchhändler- und Verleger-Verband gab der Sorge Ausdruck, die Literatur falle künftig unter den Tisch.

Der Trägerverein «Katholisches Medienzentrum» verlangt von Wappler, die Streichung der beiden Religionssendungen «Zwischenhalt» und «Blickpunkt Religion» zurückzunehmen. Sonst laufe SRF Gefahr, die Konzession zu verletzen. Der Verzicht auf eine Auseinandersetzung mit Religion fördere reflexionsfreie Religionspraktiken und Bestrebungen, Menschen in Unwissenheit zu halten.

SRF-Direktorin nimmt Stellung

Nathalie Wappler entgegnete den Autorinnen und Autoren, Radio SRF 2 Kultur halte einen erfreulichen Marktanteil von drei Prozent. Die lineare Nutzung einzelner Sendungen nehme indessen stetig ab. Gleichzeitig fänden Podcasts wachsende Beliebtheit. Audioangebote würden heute gezielt genutzt.

Nathalie Wappler
Nathalie Wappler nimmt Stellung zur Kritik von Schriftstellern und Katholiken. - keystone

Die Abschaffung von «52 beste Bücher» sei vor diesem Hintergrund zu sehen. Das Literaturangebot werde stärker auf die Bedürfnisse des Markts ausgerichtet. Die Fachredaktion Literatur habe den Auftrag, ihr Angebot ganzheitlich neu aufzugleisen.

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