Obwohl der letzte Winter gezeigt habe, wie wichtig Beschneiungsanlagen seien, bemerkt der Schneekanonenhersteller Technoalpin einen Rückgang in der Schweiz.
Eine Schneekanone bedeckt den Feldberg mit Schnee.
Eine Schneekanone bedeckt den Feldberg mit Schnee. - Silas Stein/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Trotz Schneemangel spürt Technoalpin eine Abschwächung im Schweizer Geschäft.
  • Das laufende Geschäftsjahr werde härter, so der Schneekanonenhersteller.

Der Südtiroler Schneekanonenhersteller Technoalpin spürt eine Abschwächung im Schweizer Geschäft. Nach einem sehr guten Vorjahr werde das laufende Geschäftsjahr härter, sagte Technoalpin Schweiz-Chef Patrizio Laudonia am Freitag bei der Einweihung des neuen Schweizer Ländersitzes in Schattdorf UR vor den Medien. Und dies, obwohl der letzte Winter mit seinem Schneemangel gezeigt habe, wie wichtig Beschneiungsanlagen seien.

Ohne Beschneiung wäre kein einziges Skigebiet offen gewesen, sagte Laudonia. Die Bergbahnen seien in der Pandemie vorsichtig geworden. Gewisse Bergbahnen hätten zeitweise ihre Investitionen total gestoppt.

Rückgang bei Gästezahlen

Im vergangenen Winter haben die Schweizer Bergbahnen einen Rückgang bei den Gästezahlen (Ersteintritte) um 12 Prozent und beim Umsatz im Personentransport um 9 Prozent hinnehmen. Dabei waren aber die Ergebnisse regional sehr unterschiedlich.

Während die hochgelegenen Bahnen teilweise Rekordergebnisse erzielt hätten, habe es bei den tiefergelegenen Skigebieten starke Einbussen gegeben, sagte der Direktor des Dachverbands Seilbahnen Schweiz, Berno Stoffel, am Rande im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP.

Ein Skifahrer in der Schweiz
Ein Skifahrer in der Schweiz - AFP

Das bekommt Technoalpin als Branchenprimus mit einem Marktanteil von rund 70 Prozent in der Schweiz nun zu spüren. Denn Bescheiungsanlagen hätten im Durchschnitt eine Vorlaufzeit von vier bis fünf Jahren, bis eine Baubewilligung vorliege, sagte Technoalpin Schweiz-Chef Laudonia. Es gebe viele Einsprachen gegen neue Anlagen wie etwa vom WWF Schweiz oder Pro Natura.

300 Millionen Umsatz geknackt

Diese schlagen auf das Geschäft von Technoalpin durch. Praktisch ein ganzer Jahresumsatz von rund 30 Millionen Franken sei wegen der langen Vorlaufzeit bis zum Bau neuer Anlagen blockiert, sagte Laudonia. Denn 90 Prozent des Umsatzes mache das Unternehmen hierzulande mit Neuanlagen. Nur 10 Prozent stammten vom Servicegeschäft. Beim Neuanlagengeschäft sei die Hälfte der Ersatz von alten Anlagen und die andere Hälfte der Neubau auf Pisten, wo es noch keine Schneekanonen gegeben habe.

Die Schweiz habe noch Aufholpotenzial. Hierzulande seien erst 54 Prozent der Pisten beschneit, während es in Südtirol 90 Prozent seien. Aber die Schweizer Bergbahnen haben im vergangenen Jahrzehnt investiert. 2014 seien erst 36 Prozent der Pisten beschneit gewesen, sagte Dachverbandsdirektor Stoffel.

Der gesamte Technoalpin-Konzern mit Sitz in Bozen habe im abgelaufenen Geschäftsjahr (per Ende April) erstmals die Grenze von 300 Millionen Umsatz geknackt, sagte Laudonia. Das Unternehmen hat gut 700 Mitarbeiter, davon 23 in der Schweiz.

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