Der Verlust des Schauspielhauses Zürich beträgt 1,39 Millionen Franken. Eine Politikerin ist überzeugt: Es liegt am «woken» Programm.
Schauspielhaus
Das Schauspielhaus Zürich befindet sich in roten Zahlen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Schauspielhaus Zürich verzeichnet einen Verlust von 1,39 Millionen Franken.
  • Dass die Zuschauer nicht mehr kommen, läge am woken Programm, so eine FDP-lerin.
  • Auch für Sprecherin Zora Schaad ist klar: Das Programm muss vielfältiger werden.
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Das Schauspielhaus Zürich verzeichnet einen deutlichen Rückgang an Besucherinnen und Besuchern. Dies macht sich auch bei den Erfolgszahlen des Unternehmens bemerkbar. Das Ergebnis: Ein Verlust von 1,39 Millionen Franken.

Die ersten Sparmassnahmen werden bereits umgesetzt: Einstellungsstopp und Einschnitte beim künstlerischen Programm. «Wir nehmen das sehr ernst», sagt Zora Schaad, Sprecherin des Schauspielhauses. «Das ist überhaupt nicht gut.» Das Schauspielhaus müsse sich etwas überlegen.

«Publikum läuft in Scharen davon»

Dass die Zuschauer nicht mehr kommen, habe einen klaren Grund, so die FDP-Gemeinderätin Yasmine Bourgeois. Sie sagt zu «Züritoday»: «Dem Schauspielhaus läuft offenbar das Publikum in Scharen davon. Es ist ganz klar, mit dem woken Kurs, den das Schauspielhaus eingeschlagen hat, kommt das Publikum nicht mehr.»

Schauspielhaus
Das Schauspielhaus Zürich verzeichnet einen deutlichen Rückgang an Besucherinnen und Besuchern. Dies macht sich auch im geschäftlichen Erfolg bemerkbar.
Schauspielhaus
Das Programm sei zu «woke», findet FDP-Gemeinderätin Yasmine Bourgeois. Ein vielfältigeres Programm muss daher.
Schauspielhaus
In der Chefetage kommt es zu einem Wechsel: Pinar Karabulut und Rafael Sanchez werden ab der Spielzeit 2025/2026 die Co-Intendanz des Schauspielhauses Zürich übernehmen.
Stadtpräsidentin
Stadtpräsidentin Corinne Mauch ist überzeugt, dass es unter anderem mit der neuen Leitung möglich wird, ehemaliges Stammpublikum zurückzuholen.

«Ich kann es nicht nachvollziehen», so SP-Gemeinderätin Maya Kägi. «Ich habe den Eindruck, dass der Rückgang auch mit allgemeinen Entwicklungen zu tun hat.» Sie erwähnt beispielsweise das Verhalten in der Freizeitaktivität.

Klar ist, dass das Programm schön seit längerer Zeit in der Kritik steht. Es sei zu einseitig und gehe immer mehr in Richtung Woke, so die Kritik.

Gehen Sie gern ins Theater?

Auch Sprecherin Zora Schaad ist sich bewusst, dass es Änderungen braucht: «Alle haben den Ruf gehört. Es muss wirklich ein Programm geben, das alle anspricht.» Laut ihr seien dies unter anderem Klassiker, Sprechtheater und moderne Stücke. Man wolle damit das Stammpublikum zurückgewinnen, das dem Schauspielhaus zum Teil den Rücken gekehrt hat.

Das Schauspielhaus hat eine neue Leitung

Schaad erwähnt, dass bereits einige Anpassungen vorgenommen wurden. Dazu kommt ein Wechsel in der Chefetage, denn das Schauspielhaus erhält eine neue Leitung.

Auch Stadtpräsidentin Corinne Mauch findet, dass es Veränderungen braucht. Mauch ist überzeugt, dass es unter anderem mit der neuen Leitung möglich wird, ehemaliges Stammpublikum zurückzuholen.

Die Stadt Zürich unterstützt das Schauspielhaus mit 38 Millionen Franken pro Jahr. Damit ist sie die grösste Geldgeberin. Ebenfalls hat die Stadt Einsitz im Verwaltungsrat. Im Gemeinderat der Stadt ist das finanzielle Ergebnis des Schauspielhauses Grund für Diskussionen unter den Politikerinnen und Politikern.

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