Schaffhauser Künstler zofft sich mit Blocher-Schwiegersohn
Ein Künstler aus Schaffhausen fordert 7500 Franken von Roberto Martullo. Der Künzli-Chef verweigert die Zahlung – und der Konflikt eskaliert.

Das Wichtigste in Kürze
- Ein Künstler aus Schaffhausen bietet Künzli-Boss Roberto Martullo einen Deal an.
- Er soll mit 7500 Franken eine Fahne zur Frauen-EM sponsern.
- Als die EU sich auch auf der Fahne verewigen will, rudert Martullo zurück.
- Nun kämpft der Künstler um sein versprochenes Geld.
Der Schaffhauser Künstler Beat Toniolo entwarf zur Frauen-EM im Juli eine XXL-Fahne. Diese sollte im Rheinfallbecken ausgebreitet werden. Dafür suchte er Sponsoren. Besonders interessiert war er an der Marke Künzli.
Diese gehört seit 2024 Roberto Martullo, dem Ehemann von SVP-Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher.
Toniolo schlug Martullo daher ein Geschäft vor. Er soll 7500 Franken zahlen, dafür prangt das Künzli-Logo gross auf der Riesenfahne. «Ich wollte Herrn Martullo eine Chance geben, auch wenn er politisch anders tickt als ich», sagt er dem «Blick».

Schlussendlich ging Schuhchef Martullo auf den Deal ein. Die Fahne trug die Flaggen aller EM-Teams sowie die Logos der Sponsoren.
EU-Support sorgt für Eklat
Kurz vor dem Druck meldete sich plötzlich die Europäische Union. Ein Botschafter bot ein Grusswort und das Logo der EU-Delegation auf der Fahne an. Toniolo war begeistert und informierte laut «Blick» sofort auch Martullo.
Doch der reagierte empört und zog sich vom Sponsoring zurück. Er habe das Künzli-Logo nicht auf einer Flagge haben wollen, auf der auch Werbung der EU zu finden sei.
Zahlung verweigert
Toniolo forderte dennoch die vereinbarten 7500 Franken. «Abmachung ist Abmachung», sagt er. Doch Martullo bleibt stur.
Der Künzli-Chef fühle sich nicht verpflichtet, Geld zu bezahlen. Der Unternehmer wirft Toniolo zudem Täuschung vor.
Streit eskaliert
Der Künstler leitete schliesslich eine Betreibung ein. «Mit seinem kurzfristigen und späten Rückzug verursachte mir Herr Martullo einen organisatorischen und finanziellen Schaden», so Toniolo.
Die Fronten sind seitdem verhärtet. Toniolo kündigt an, weiter um das Geld zu kämpfen: «Ich fühle mich geblochert», erklärt er gegenüber dem «Blick».