Die SBB ersetzen rund 100 Intercity- und Interregio-Waggons. Grund: Die Waggons müssen bis 2023 einen niveaugleichen Einstieg haben.
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An 69 Türen des Einheitswagens IV haben die SBB im Rahmen einer Sonderkontrolle sicherheitsrelevante Mängel an der Funktionsweise des Einklemmschutzes gefunden. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/ENNIO LEANZA
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Das Wichtigste in Kürze

  • 2019 wurde ein Zugbegleiter durch eine defekte Tür tödlich verletzt.
  • Die SBB ziehen nun rund 100 Intercity- und Interregio-Waggons aus dem Verkehr.
  • Alle Wagons müssen bis Ende 2023 einen niveaugleichen Einstieg haben.

Die SBB ersetzen rund 100 Intercity- und Interregio-Waggons vorzeitig. Der betroffene Typ «Einheitswagen IV» war 2019 durch einen Todesfall wegen einer defekten Tür in die Schlagzeilen gekommen.

Ein Zugchef der SBB wurde mit dem Arm in einer Türe eingeklemmt und mitgeschleift, als er im Bahnhof Baden einen Interregio-Zug abfertigen wollte.

Hauptgrund für das Ausrangieren ist laut SBB aber, dass die Waggons bis Ende 2023 einen niveaugleichen Einstieg haben müssen. Das schreibt das Behindertengleichstellungsgesetz vor. Die Einheitswagen IV entsprächen nicht diesen Anforderungen, sagte SBB-Sprecherin Jeannine Egi am Montag auf Anfrage. Sie bestätigte damit einen Bericht der «NZZ».

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Beim Einklemmschutz der Türen des Einheitswagens IV der SBB besteht gemäss der Sicherheitsuntersuchungsstelle Sust ein «Sicherheitsdefizit». (Archivbild) - sda - KEYSTONE/ENNIO LEANZA

Ausserdem soll das Angebot ausgebaut werden. Dafür hatten die Bundesbahnen im Mai bei Stadler Rail für 1,3 Milliarden Franken 60 Doppelstockzüge bestellt. Von denen sind 41 für den Interregio-Verkehr bestimmt. Die ausrangierten Einheitswagen IV bleiben laut Egi aber als Reserve für Spitzenverkehrszeiten zur Verfügung.

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