Die Hitzewelle fordert die SBB. Die Bundesbahnen entschuldigen sich bereits prophylaktisch für allfällige Störungen und nutzen die Hitze für einen Feldversuch.
Die SBB erklärt, wie sie mit den Herausforderungen im Hitzesommer umgehen will. - Nau

Auch die Temperatur in den Zügen beschäftigen die Bundesbahnen. Rund 7'200 Klimaanlagen betreiben sie auf ihrem Netz. Diese sind im Stande, die Aussentemperatur um fünf bis sieben Grad runterzukühlen. Das Zugpersonal hat zusätzlich die Möglichkeit, weitere zwei Grad zu dämpfen.

Die Züge und das Netz der SBB werden momentan stark beansprucht. Seit 2002 sind im Sommer nie mehr so viele Extrazüge – es sind deren 1'900 – unterwegs gewesen. Und die Hitze tut der Beanspruchung keinen Abbruch. Im Gegenteil.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die erneute Hitzewelle fordert die SBB.
  • Die Bundesbahnen setzen 7'200 Klimaanlagen ein.
  • Pro Jahr stellen die SBB zwischen fünf und 15 sogenannte Gleisverwerfungen fest.
  • Die SBB nutzen die aktuelle Hitzewelle für einen Feldversuch mit weissen Gleisen.

Die Bundesbahnen informierten heute Montag an einer Medienkonferenz in Olten, welche Herausforderungen die anrollende Hitzewelle mit sich bringt. Zum einen verursachen Extremtemperaturen im Sommer sogenannte Gleisverwerfungen: die Gleise verbiegen sich.

Pro Jahr registrieren die SBB zwischen fünf und 15 solcher Gleisverwerfungen. Im Verlauf der letzten Jahrzehnte wurden alle Gleise durchgehend zusammengeschweisst. «Die Massnahme führte zu einem ruhigeren Fahrgefühl und weniger Lärm, die Verwerfungen haben aber zugenommen», sagt Stefan Sommer.

SBB Feldversuch in Solothurn

Sommer ist Leiter Fahrweg SBB Infrastruktur. Er nutzt die aktuelle Hitzewelle für einen Feldversuch. Im Verlauf der Woche wird ein Team in Solothurn die Gleise in unterschiedlichen Weisstönen anstreichen. Studien haben gezeigt, dass sich die Temperatur so um fünf bis sieben Grad senken lässt.

Stefan Sommer, Leiter Fahrweg bei der SBB, im Interview. - Nau

Ralf Hofer, Leiter Klimatechnik SBB Personenverkehr, präzisiert, dass der Reisekomfort nicht alleine von der Temperatur abhänge. «Komfort hat noch viele andere Faktoren, wie Luftfeuchtigkeit, Kleidung, Geschlecht und Alter.»

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