SBB: Kurier fährt auf E-Roller im Zug nach Oerlikon ZH – Busse droht
Ein Food-Kurier sorgt im Zürcher ÖV für Aufsehen. Mit E-Roller und Uber-Eats-Tasche fährt er mit der SBB. Der Liefer-Trick kann teuer werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Food-Kurier mit Uber-Eats-Tasche sorgt für Lacher.
- Im SBB-Zug nach Pfäffikon SZ wird er auf Höhe Oerlikon ZH auf dem E-Roller gesehen.
- Erlaubt ist der Liefer-Trick nicht. Er riskiert eine Busse von bis zu 155 Franken.
«Er hat Termin Bruder!» – «Das Essen kommt bei ihm immer heiss an» – «Der Strom ist halt teuer geworden ...» Ein Food-Kurier sorgt derzeit auf der Instagram-Seite «Szene isch Züri» für viele Lacher.
Mit Helm und Uber-Eats-Rucksack sitzt der Lieferdienst-Angestellte auf seinem E-Roller. Und das im Eingangsbereich eines Zuges.
Die SBB konkretisiert gegenüber Nau.ch: «Wir gehen davon aus, dass das Bild in der S8 nach Pfäffikon SZ auf der Höhe Oerlikon aufgenommen wurde.»
SBB: E-Trotti ja, E-Roller nein
So gemütlich die Fahrt und so schnell das Essen auch ankommen mag: Legal ist die Fahrt im ÖV nicht.
Ein Trottinett oder E-Trottinett, das gefaltet werden kann, darf als Handgepäck unter dem Sitz verstaut werden. Der E-Roller kann zu Platzproblemen führen und gehört zu den verbotenen Fahrzeugen. «Wer dagegen verstösst, wird gebüsst», so die SBB.
Fast so teuer wie schwarzfahren
Wie viele Bussen man bislang tatsächlich an E-Roller-Fahrer ausgestellt hat, lasse sich nicht sagen. «Diese Zahlen werden nicht erhoben», sagt Michaela Ruoss von der für die Tarife zuständigen «Alliance Swisspass».
Erwischt ein Kontrolleur aber jemanden, dann wird es eine teure Fahrt. Die Busse bewegt sich in einer ähnlichen Höhe, wie sie Schwarzfahrer kriegen (90 Franken beim ersten Mal).
Für das Mitführen eines «nicht zugelassenen Fahrgeräts» gibt es anfänglich einen Zuschlag von 70 Franken. Hinzu kommt eine allfällige Fahrpreispauschale, also maximal 15 Franken für eine Velotageskarte. «Im Wiederholungsfall muss man mit bis zu 155 Franken rechnen.»
Uber Eats: Kuriere wählen das Fahrzeug selbst aus
Lieferservice Uber Eats kommentiert auf Anfrage, dass man vom Vorfall in der S8 bislang keine Kenntnisse hatte. Anhand der Aufnahme lasse sich nicht definitiv bestätigen, ob es sich beim E-Roller-Passagier um einen Lieferpartner handle. Und ob dieser an jenem Tag gerade Lieferungen mit der App ausgeführt habe.
«Zudem möchte ich gerne darauf hinweisen, dass die Lieferpartner selbstständig tätig und nicht bei Uber Eats angestellt sind. Folglich sind sie auch für die Wahl ihrer Fortbewegungsmittel und die Einhaltung der Verkehrsregeln selber verantwortlich», so Sprecherin Luisa Elster.
Die meisten selbstständigen Lieferpartner seien mit Fahrrädern, E-Bikes oder Scootern unterwegs.