Die SBB bildet gemeinsam mit dem Bildungspartner login 20 Flüchtlinge aus. Die Idee kommt vom Bundesrat: Dieser will Spätimmigrierte fördern.
SBB hilft Flüchtlingen mit Integrationsvorlehren ins Arbeitsleben. - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die SBB und Bildungspartner login bieten Flüchtlingen sogenannte Integrationsvorlehren an.
  • Damit soll ihnen der Zugang zum Schweizer Arbeitsmarkt erleichtert werden.

Der Bund will anerkannte Flüchtlinge schneller und besser in den Schweizer Arbeitsmarkt integrieren. Der Bundesrat hat dazu ein Pilotprogramm gestartet, in welchem er vor allem die Erwerbsintegration von jungen Erwachsenen fördern will. Login, unter anderem Bildungspartner der SBB, beteiligt sich an diesem Pilotprogramm.

Insgesamt 20 anerkannte Flüchtlinge (oder vorläufig aufgenommene Personen) absolvieren auf SBB-Lehrplätzen oder in login-Teams eine Integrationsvorlehre. Sie ermöglicht den Flüchtlingen den Zugang zum Arbeitsmarkt. Diese sind zwischen 18 und 38 Jahren alt und stammen aus Afghanistan, Äthiopien, Eritrea oder Sudan.


Michael Schweizer im Interview mit Nau. - Nau

Flüchtlinge sollen unabhängig werden

Die Vorlehren haben einen zentralen Zweck. «Die Chancen auf eine langfristige Integration in den Arbeitsmarkt können so erhöht werden», erklärt Michael Schweizer, CEO der login Berufsbildung AG. Damit verbunden auch eine finanzielle Unabhängigkeit der Flüchtlinge. Nach dieser einjährigen Vorlehre sollen die Flüchtlinge in eine normale Lehre einsteigen können. Denn sie lernen in der Vorlehre auch Deutsch oder «was Pünktlichkeit bedeutet.» Die Lernenden besuchen zudem während zwei Tagen pro Woche die kantonale Berufsschule.

Wer eine solche Integrationsvorlehre machen kann, entscheidet in erster Instanz der Kanton. «Er bereitet die jungen Leute auf eine Integrationsvorlehre vor und überweist uns die Dossiers», sagt Schweizer. Das folgende Selektionsverfahren geschafft hat beispielsweise Abdelhamid Jemal aus Eritrea. Er lässt sich auf einer SBB-Werkstätte in Zürich seit drei Monaten zur Reinigungskraft ausbilden. 

Jemal gefällt die Arbeit. Er sagt: «Früher dachte ich, dass man als Gebäudereiniger nur Putzen muss. Aber ich habe hier gelernt, dass auch die Chemie passen muss.»

Der 24-Jährige putzt mit verschiedenen Maschinen und Putzmitteln. Als er vor vier Jahren in die Schweiz kam, wollte er weiter auf seinem Traumberuf als Auto-Mechaniker arbeiten. Jemal: «Hier ist das System anders, als ich es in meiner Heimat gelernt habe. Es ist in Ordnung für mich und es gefällt mir, Gebäudereiniger bei der SBB zu sein.»

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