Die Betriebe des öffentlichen Verkehrs nehmen mit den GA-Besitzern rund 40 Prozent des jeweiligen Jahresumsatzes ein, das sind zwischen 1,4 und 1,5 Milliarden Franken. Und genau von ihnen soll nun auch weiter profitiert werden.
Rund 480'000 Menschen besitzen in der Schweiz ein GA.
Rund 480'000 Menschen besitzen in der Schweiz ein GA. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • GA-Besitzer finanzieren ab Juni günstigere Einzelbillette.
  • Die Preise für Einzeltickets sinken.
  • GA-Besitzer profitieren derweil nicht von den Preisvorteilen.

Im kommenden Jahr wird es im öffentlichen Verkehr keine allgemeinen Preiserhöhungen geben. Ab Juni sollen die Preise für Billette gar sinken. Wie der «Tages-Anzeiger» nun berichtet, werden aber die GA-Besitzer bestraft. Sie sollen nämlich die günstigeren Einzelbillette finanzieren.

Acht bis zwölf Franken hätten GA-Besitzer sparen können, wären die Preisvorteile linear zu ihnen übergegangen.
Acht bis zwölf Franken hätten GA-Besitzer sparen können, wären die Preisvorteile linear zu ihnen übergegangen. - Keystone

Konkret geht es um den Mehrwertsteuersatz, der neu bei 7,7, anstatt 8 Prozent liegt. Die ÖV-Unternehmen sparen dadurch gesamthaft 9 Millionen Franken. Doch anstatt dass die GA-Besitzer profitieren, verändert sich an diesen Preisen nichts. Ein GA kostet weiterhin 3860 Franken für die zweite, 6300 Franken für die erste Klasse.

SBB: «Keine guten Nachrichten für beste Kunden»

Laut «Tages-Anzeiger» hätte die Weitergabe des Steuervorteils bei einem GA zweiter Klasse je nach Berechnungsmethode eine Ermässigung von 8 bis 12 Franken ausgemacht, für die erste Klasse einige Franken mehr. SBB-Managerin Jeannine Pilloud gestand ein, es seien «keine guten Nachrichten für unsere besten Kunden».

Die ÖV-Unternehmen sparen durch den gesenkten Mehrwertsteuersatz  gesamthaft 9 Millionen Franken.
Die ÖV-Unternehmen sparen durch den gesenkten Mehrwertsteuersatz gesamthaft 9 Millionen Franken. - Keystone

Rund 480'000 Menschen besitzen in der Schweiz ein GA. Laut Thomas Ammann, Sprecher von CH-Direct reisen diese in der Schweiz «nach wie vor sehr vorteilhaft – in der zweiten Klasse für etwas mehr als 10 Franken pro Tag». Wäre das GA linear an der Preissenkung beteiligt worden, «hätte man fast keine Mittel mehr gehabt, um den Normalpreis zu senken». Gleichzeitig wäre die Preissenkung beim GA «in einem Bereich gewesen, den die Kunden kaum wahrgenommen hätten», so Ammann zur Zeitung.

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