Rund 1000 Personen an unbewilligter Wohndemo in Zürich
In Zürich fand heute eine unbewilligte Demo gegen die Wohnungsknappheit statt. Die Demo verlief friedlich. Im Vorfeld wurden Ausschreitungen befürchtet.

Das Wichtigste in Kürze
- Zur heutigen unbewilligten Wohndemo hatte unter anderem die Antifa aufgerufen.
- Etablierte Parteien wie die SP und die Grünen stehen nicht dahinter.
- Rund 1000 Personen waren an der Demonstration in Zürich.
- Die Wohndemo verlief friedlich.
«Gemeinsam auf die Strasse gegen Luxussanierungen, ihre Abrissbirnen und steigende Mieten!» So lautete das Motto zur für heute geplanten Wohndemo in Zürich.
Diese hatte um 14 Uhr beim Röntgenplatz begonnen. Es handelt sich dabei um eine unbewilligte Demo.
«Da uns Immohaie auch nicht fragen, wenn sie unsere Miete erhöhen oder unser Zuhause abreissen, beantragen wir dieses Mal keine Bewilligung für die Demo», heisst es zur Begründung. Aufgerufen zur Demo hatte das «Wohndemo-Bündnis» sowie linksalternative Kreise, unter anderem die Antifa.
Trotz strömenden Regen rund 1000 Personen an Wohndemo
Laut einem Nau.ch-Reporter vor Ort hatten sich trotz des strömenden Regens rund 1000 Personen zur Demo eingefunden. Mit Transparenten und roten Leucht- und Rauchpetarden zogen die Demonstranten in Richtung der Sugus-Häuser.
Vereinzelt seien Polizisten zu sehen gewesen, so der Nau.ch-Reporter weiter.
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Die unbewilligte Wohndemo sei laut dem Nau.ch-Reporter friedlich verlaufen. Es sei zu keinen grösseren Zwischenfällen gekommen. Die Wohndemo ist mittlerweile zu Ende.
Im Vorfeld wurden Ausschreitungen befürchtet
In den sozialen Medien hiess es im Vorfeld, die Demo solle «bunt, laut und kreativ» werden, eine Konfrontation werde nicht gesucht.
Dennoch wurden Ausschreitungen befürchtet – auch wegen der eskalierten Pro-Palästina-Demo in Bern und eines «ungebetenen Besuchs» von vermummten Aktivisten in Büros des Hauseigentümerverbands in Zürich vergangene Woche.
Es ist die zweite grosse Wohndemo in Zürich in diesem Jahr. Im Frühling zogen mehrere tausend Personen durch die Stadt, es kam vereinzelt zu Sachbeschädigungen. Damals lag eine Bewilligung vor.
«Denke, dass es kein zweites Bern geben wird»
Laut Sozialwissenschaftler Marko Kovic bestand das Risiko, dass linksradikale Gruppierungen an der Kundgebung eine starke Präsenz haben würden. «Im Unterschied zur letzten Wohndemo tragen etablierte Parteien wie die SP und die Grünen die Demo nicht mit», so Kovic.
Es bleibe zu hoffen: «Dass an der Kundgebung genug besonnene Menschen dabei sind, denen es tatsächlich um die Sache und nicht um Krawall-Theatralik geht».
Gewaltforscher Dirk Baier sagt dazu: «Nach Bern ist die Befürchtung natürlich gross, dass wir erneut Krawalle mit hohen Schäden erleben müssen», sagt er auf Anfrage. «Ich denke aber, dass es kein zweites Bern geben wird.»
Das Thema Wohnen mobilisiere weniger als das Thema Gaza. Anders als bei den Krawallen in Bern sei im Vorfeld der Wohndemo weniger zu gewalttätigen Protesten aufgerufen worden.












