Der massive Kälteeinbruch hat viele überrascht, Apotheken werden überrannt. Novartis verzeichnet Corona-Fälle, rüstet sich mit Hygienemassnahmen.
Kranke Frau im Bett
Erkältungen können mit weiteren Beschwerden wie schwerem Husten einhergehen, doch manchmal wird daraus eine Bronchitis. - Depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Wetterumschwung vergangene Woche führt zu deutlich mehr Erkältungsfällen.
  • Apotheken werden von hustenden Patienten überrannt.
  • Wer beim Pharma-Giganten Novartis kränkelt, soll ins Homeoffice.
Ad

Erst noch Badewetter und kurz darauf bittere Kälte. Die Schweiz bibbert derzeit bei Temperaturen von acht Grad in der Nacht. Tagsüber fühlen sich die ohnehin schon kühlen 16 Grad noch viel kälter an.

«Der Temperaturrückgang in der letzten Woche war tatsächlich markant», sagt Stefan Scherrer von Meteo Schweiz zu Nau.ch.

Das hat etliche Krankheitsfälle zur Folge, wie ein Blick in die Apotheken zeigt. Eine Nau.ch-Journalistin erzählt: «Ich wohne in einem kleinen Dorf, und sogar hier war die Apotheke gestern rappelvoll. Die Leute in der Schlange husteten und schnäuzten sich die Nase.»

Jessica Aebischer von der Berner Amavita Apotheke beim Berner Zytglogge bestätigt das Bild: «Mir scheint es schon, dass sich die Krankheitsfälle gehäuft haben. Der Bedarf nach Erkältungsmedikamenten wie Nasenspray, Hustensaft und Schmerzmitteln ist gross. Der Ansturm ist deutlich höher als noch vor einem Jahr.»

Damals herrschten zu dieser Zeit aber auch noch sommerliche 26 Grad, so Aebischer.

Sind in deinem Umfeld mehr Menschen krank als heute vor einem Jahr?

Der abrupte Wetterumschwung sei sicherlich ein Grund für die vermehrten Krankheitsfälle: «Viele waren draussen unterwegs und wurden vom plötzlich einsetzenden Starkregen überrascht.» Die Kleidung vieler Kunden habe gezeigt, dass sie nicht warm genug angezogen waren.

Auch die Medbase Permanence am Zürcher Hauptbahnhof beobachtet eine Zunahme an Erkältungssymptomen.

Ärztin Nadja Benz sagt gegenüber Nau.ch: «Wir stellen bei Patientinnen und Patienten saisonal bedingte Erkältungssymptome fest.» Die Zahl der Krankheitsfälle sei im Vergleich zu den Herbstmonaten der letzten Jahre jedoch im üblichen Rahmen.

trockenheit
Der plötzliche Regen überraschte vergangene Woche viele Schweizer.
Frau mit Erkältung
Das führt zu einer Zunahme bei Grippe- und Erkältungsfällen.
Novartis darf das deutsche Biotech-Unternehmen Morphosys übernehmen. Das deutsche Kartellamt hat am Dienstag grünes Licht für den Kauf gegeben. (Archivbild)
Pharma-Gigant Novartis verzeichnet in vereinzelten Abteilungen auch Corona-Fälle.
Händewaschen gegen Bakterien
Darum werde bei Hygienemassnahmen wie Händewaschen sensibilisiert.
Mann im Homeoffice
Auch wird vermehrt auf Homeoffice gesetzt.

Es handle sich vor allem um virale und grippale Infekte sowie einige Corona-Fälle. Diese würden in der Regel jedoch nicht getestet.

Auch die Wirtschaft bekommt die Erkältungswelle zu spüren: Die SBB verzeichnet eine leichte Zunahme von Krankheitsfällen unter den Mitarbeitenden. Auf Anfrage betont das Unternehmen, dass dies keine Auswirkungen auf den Bahnbetrieb habe. Die Migros stellt derweil noch keinen Anstieg von Krankheitsfällen fest.

Wegen Krankheitsfällen: Novartis setzt auf Homeoffice und Händewaschen

Beim Pharma-Giganten Novartis kommt es in einzelnen Abteilungen zu Arbeitsausfällen wegen Grippe und Covid, verrät Mediensprecher Satoshi Sugimoto. Darum ergreife man Gegenmassnahmen: «Wie jedes Jahr werden wir im Herbst gratis Grippe-Impfungen an unsere Mitarbeitenden und ihre Familien anbieten.»

Dasselbe Angebot stünde auch Rentnerinnen und Rentnern zur Verfügung. «Wir werden im Rahmen der Prävention auch wieder im Bereich Hygiene-Massnahmen, wie Hände waschen, aktiv werden», so Sugimoto.

Mitarbeitende mit Krankheitssymptomen werden dazu animiert, zu Hause zu bleiben, respektive wenn möglich im Homeoffice zu arbeiten.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

NovartisSchlangeMigrosGrippeCoronavirusMeteoSBBHerbst