Stadt Zürich

Rentnerin wird Zeugin: Wie gefährlich sind Füchse für unsere Büsis?

Simon Ulrich
Simon Ulrich

Zürich,

Eine Rentnerin sieht, wie ein Fuchs mit einer toten Katze davonläuft. Fachleute beruhigen: Gesunde Katzen sind selten in Gefahr – aber Vorsicht ist geboten.

Katze Fuchs
Katzen gehören grundsätzlich nicht ins Beutespektrum von Füchsen. Dennoch kann es manchmal zu Konflikten zwischen ihnen. - Tiktok

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Zürcher Rentnerin beobachtete, wie ein Fuchs eine Katze im Maul trug.
  • Fachleute betonen: Füchse greifen gesunde Katzen kaum an, da diese zu wehrhaft sind.
  • Gefährdet sind vor allem alte oder kranke Katzen sowie ungeschützte Katzenbabys.

Monika B.* (66) lebt in der Zürcher Agglo im Grünen. Vögel, Igel, Mäuse, Füchse und mehr leben vor ihrer Haustür.

Kürzlich aber traute die Rentnerin ihren Augen nicht. «Ich schaute beim Eindunkeln aus dem Küchenfenster, da lief ein Fuchs mit einer Katze in der Schnauze vorbei.»

Monika, die selbst eine Katze hat, fürchtet sich seither. «Ich lasse meine Luna* jetzt nicht mehr raus und habe dafür auch ein Netz am Balkon befestigt.»

Wem die offenbar tote Katze gehört, weiss sie nicht. «Der Besitzer vermisst das Tier bestimmt. Und irgendwann wird er denken, es kam unter ein Auto.»

«Katzen gehören nicht ins natürliche Beutespektrum von Füchsen»

Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich im vergangenen November im luzernischen Ebikon: Eine Katzenhalterin fand Fell und Fleischstücke ihres Tieres im Garten.

Für die Frau war klar: Ein Fuchs hat ihren Stubentiger gerissen. Im angrenzenden Wald habe dieser nämlich sein Revier, sagte sie der «Luzerner Zeitung».

Auch in den sozialen Medien finden sich zahlreiche Videos, die zeigen, wie Fuchs und Katze aneinandergeraten. Auf einem ist ebenfalls zu sehen, wie Meister Reineke ein totes Büsi in seinem Maul transportiert:

00:00 / 00:00

Katze vs. Fuchs - Tiktok

Müssen sich Katzenhalterinnen und -halter demnach Sorgen machen?

Unter Fachleuten herrscht Einigkeit: Angriffe von Füchsen auf Katzen sind sehr selten.

Reto Muggler, Co-Leiter der Fischerei- und Jagdverwaltung des Kantons Zürich, stellt klar: «Katzen gehören nicht ins natürliche Beutespektrum von Füchsen, dazu sind sie viel zu wehrhaft.»

Sein Amtskollege aus dem Kanton St. Gallen, Simon Meier, bestätigt: «Normalerweise ignorieren sich Füchse und Katzen oder es bleibt bei Drohgebärden.»

Gezofft wird sich meist ums Futter

Zu Konfrontationen kann es hingegen bei Futterstellen im Freien kommen. «Wenn Katzen ausserhalb des Hauses gefüttert werden, nehmen auch Füchse das Futter gerne an. So kann es zu einem Aufeinandertreffen der beiden Tiere kommen», erklärt Meier.

Muggler betont jedoch, dass solche Angriffe ausschliesslich zur Sicherung des Futters dienten – «nicht, um die Katze zu töten».

Gerade im Frühling während der Jungenaufzucht sei der Nahrungsbedarf sehr gross, sagt Christian Hüsler, Fachbereichsleiter Jagd im Kanton Luzern: «Deshalb wird nichts verschmäht, was fressbar ist und überwältigt werden kann.»

Dazu gehören gelegentlich tote Katzen, wie Manuela Gutermann von Katzenfreunde Schweiz bemerkt – denn: «Füchse fressen auch Aas.»

Gefährlich werden kann es für die Alten und Kranken

Für eine gesunde, erwachsene Katze besteht kaum Gefahr, sagt Hüsler. Aber: «Eine Katze mit eingeschränktem Abwehrverhalten wird von den Füchsen umgehend erkannt und nach Möglichkeit auch zu erbeuten versucht.» Dies betreffe alte und kranke sowie ganz junge Katzen.

Esther Geisser, Präsidentin der Tierschutzorganisation Network for Animal Protection (Netap), stimmt Hüsler zu: «Füchse greifen an, wenn sie sich bedroht fühlen oder wenn sie Hunger haben. Deshalb ist die Gefahr am grössten, wenn eine Füchsin Welpen zu versorgen hat.»

Findest du Füchse herzig?

Zwar sind auch Geisser keine Fälle bekannt, wo Füchse erwachsene Katzen angegriffen oder sogar gerissen haben. «Allerdings kommt es ab und zu vor, dass ein Fuchs Katzenbabys holt, wenn diese ungeschützt sind.»

Deutlich häufiger bekomme man jedoch mit, dass Füchse und Katzen sehr harmonisch miteinander umgehen, gerade an Futterstellen für unbetreute Katzen. Die klare Einschätzung der Tierschützerin: «Ein satter Fuchs greift nicht an.»

Katzen nachts besser drin behalten

Ungeachtet dessen empfehlen viele Tierschutzorganisationen, Katzen in der Nacht im Haus zu lassen. «Die Gefahren sind nachts grösser als tagsüber», sagt Geisser. So ereigne sich der überwiegende Teil der Unfälle mit Katzen, wenn es dunkel ist oder dämmert.

Ein weiterer Tipp der Jagdverwalter, um unerfreulichen Begegnungen zwischen Haus- und Wildtieren zuvorzukommen: Füttern im Freien vermeiden – egal ob von Katze, Igel oder Fuchs.

Mugglers knapper Rat an die Bevölkerung: «Keine Fütterung von Wildtieren. Katzen nicht draussen, sondern in der Wohnung füttern.» Auch Komposthaufen und Igelfutterstellen seien regelrechte Buffets für Füchse.

* Namen der Redaktion bekannt

Mehr zum Thema:

Kommentare

User #3200 (nicht angemeldet)

Wie gefährlich ist Nau Blödsinn für unsere Gehirne?

User #1416 (nicht angemeldet)

Ein erfahrener Fuchs mit Nachwuchs im Bau kann ohne weiteres eine junge unerfahrene Katze, sowie eine alte oder eine kranke Katze holen. Bei erfahrenen gesunden Katzen die draußen leben sind gut gewappnet gegen einen Fuchs, bei Stubenkatzen rate ich sie am Abend im Haus zu lassen. Es sind Erfahrungen die wir seit über vierzig Jahren haben mit Hund und Katze, auch leben wir mitten in der Natur mit Fuchs,Dachs,Luchs,Marderhund sowie ab und zu der liebe Wolf der unser Tal durchbricht.

Weiterlesen

Katzen
24 Interaktionen
Fricktal AG
Gemeinde
zürich
7 Interaktionen
Bedroht
pharmaSuisse
Schutzfaktor und Typ

MEHR AUS STADT ZüRICH

FC Zürich
27 Interaktionen
Ex-Assi von ten Hag
FC Zürich
Fussball
GC
167 Interaktionen
GC-Star ohne Vertrag