In St. Gallen wurde am Wochenende ein Rentner von Teenagern angegriffen. Jetzt will eine Privatperson Kopfgeld auf die Täter aussetzen – zum Ärger der Polizei.
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Ein Rentner wurde in St. Gallen von Teenagern angegriffen. (Symbolbild) - Pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • In St. Gallen wurde ein Senior von Teenagern angegriffen.
  • Die Tat sorgt für Empörung – eine Person fordert gar ein Kopfgeld.
  • Die Polizei hält davon jedoch nichts und appelliert an die Zivilcourage.

Ein Angriff auf einen Senioren in St. Gallen sorgt schweizweit für Entrüstung: Der 89-Jährige wurde aus heiterem Himmel von Teenagern attackiert. Er stürzte, woraufhin die Angreifer flüchteten. Gestohlen wurde dem Rentner nichts.

Er kehrte ins Altersheim zurück, dort bemerkte eine Betreuungsperson am nächsten Morgen seine Verletzungen. Der genaue Tatort ist aufgrund von Erinnerungslücken nicht bekannt – wahrscheinlich liegt er aber in der Nähe des Bahnhofs.

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In der Nähe des Bahnhofs St. Gallen wurde ein Rentner am Wochenende von Teenagern attackiert. (Archiv)
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Die Kantonspolizei bittet um Hinweise zum Vorfall. (Archiv)
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Die Empörung in den sozialen Medien über die Attacke ist gross. (Symbolbild)
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Eine Privatperson soll nun sogar angeboten haben, ein Kopfgeld auf die Täter auszusetzen.

Die Reaktionen auf die Tat fallen in den sozialen Medien heftig aus. Die Kantonspolizei hat um die Mithilfe der Bevölkerung gebeten. Eine Privatperson will die Sache nun aber selbst in die Hand nehmen.

Gegenüber «TVO» bietet sie ein Kopfgeld auf die Ergreifung der Täter an! 2000 Franken soll erhalten, wer die Täter ausfindig macht.

Die St. Galler Kantonspolizei zeigt sich davon alles andere als begeistert. Kapo-Sprecher Hanspeter Krüsi stellt gegenüber Nau.ch klar: «Von einer Kopfgeld-Forderung halten wir nichts.»

«Nur Polizei kann Fall lösen»

«Wir wollen nicht, dass man für etwas Geld aussetzt», so Krüsi. Denn: «Wir haben fest das Gefühl, dass wenn jemand dem anderen weh tut, es nicht sein kann, dass man der Polizei das nur meldet, wenn man Geld bekommt.»

Krüsi appelliert an die Zivilcourage: Wenn man etwas sieht, was «nicht geht», sollte man der Polizei den Hinweis geben.

Zudem hält er fest: «Wir sind in einem Rechtsstaat. Und in einem Rechtsstaat ist nur die Polizei da, um Verbrechen aufzuklären, Zeugenhinweise zu bekommen und Hinweisen nachzugehen. Das können wir niemand anderem überlassen. Nur wir haben die Möglichkeit dazu, das zu klären.»

Nur: Bis jetzt habe die Polizei in dem Fall keine Hinweise aus der Bevölkerung erhalten.

Was halten Sie von einem Kopfgeld auf die Personen, die in St. Gallen einen Rentner angriffen?

Es ist bereits das zweite Mal innert kurzer Zeit, dass es in St. Gallen zu einer gewaltsamen Attacke durch Teenager kommt. Am 11. Januar wurde ein 15-Jähriger auf der Martinsbruggstrasse von einem 17-Jährigen und einem 14-Jährigen gestossen, geschlagen und ausgeraubt.

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