Offenbar haben Schweizerinnen und Schweizer Nachholbedarf an Ferien im Ausland. Der Buchungsboom lässt Hotelplan positiv auf den Sommer und Herbst blicken.
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Eine Broschüre von Hotelplan steht in einem Regal. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Reiselust ist zurück: Hotelplan rechnet mit positiven Buchungszahlen diesen Sommer.
  • Nach der Pandemie wollen Menschen wieder ins Ausland reisen, insbesondere ans Meer.
  • Thailand ist dieses Jahr wegen der späten Grenzöffnung nicht so beliebt.
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Nach dem Coronaloch sieht der Reiseveranstalter Hotelplan Suisse wieder sehr positiv auf die kommenden Sommer- und Herbstmonate. Der Nachholbedarf an Ferien im Ausland sei extrem stark, teilte die Migros-Reisetochter am Montag an einer Medienkonferenz mit. Der Buchungsboom halte nun schon seit mehreren Wochen an.

Der Eingang an Neubuchungen sei in den letzten drei Monaten um über 10 Prozent höher gewesen als im Vor-Coronajahr 2019. «Bei den klassischen Badeferien- und Städtereisen-Marken Hotelplan und Migros Ferien liegt die Gesamtanzahl an Buchungen sogar bereits über 2019.» Dies teilte Hotelplan Suisse weiter mit.

Menschen wollen ans Meer

Das Vertrauen in Reisen ins Ausland sei definitiv zurück. Die Kunden würden ihre Ferien auch vermehrt wieder längerfristig buchen, erklärte Hotelplan Suisse-Chefin Nicole Pfammatter: «So werden derzeit nicht nur die kommenden Sommer-, sondern auch bereits die diesjährigen Herbstferien rege gebucht.»

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Menschen wollen nach den Corona-Jahren wieder ans Meer: Das Geschäft der Reisebranche läuft wieder. - Keystone

Die meisten Kunden wollten in die Badeferien ans Mittelmeer. Am beliebtesten seien die griechischen Inseln Kreta, Kos und Rhodos. Daraufhin folgen Spanien (insbesondere Mallorca und die Kanarischen Inseln), Zypern, die Türkei sowie Italien. Die Türkei sei dabei die Destination mit dem grössten Wachstum, vor allem die türkische Aegis-Küste.

Campen in den USA

Nach zwei Jahren coronabedingter Absenz habe es auch die USA wieder ins Ranking der Top 10 geschafft. Besonders beliebt in den USA seien Rundreisen im Wohnmobil, teilte Hotelplan Suisse weiter mit.

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Ein Camper in den USA. (Archivbild) - Pixabay

Bei den Verlierern stehen Thailand und Tunesien an der Spitze. Denn Thailand habe die Grenzen erst sehr spät wieder geöffnet, während sich in Tunesien die Coronabestimmungen ständig geändert hätte. Dies habe das Buchen schwierig gemacht, sagte Hotelplan-Suisse-Chefin Pfammatter.

Hotelplan stellt Prognose für 2022

Für das Gesamtjahr 2022 geht die Hotelplan-Gruppe davon aus, bei 80 Prozent des Umsatzes von 2019 zu landen. «Es kann aber noch viel passieren», sagte Konzernchefin Laura Meyer.

Im letzten Vor-Coronajahr hatte die Gruppe (inkl. vtours) einen Umsatz von 1,9 Milliarden Franken erzielt. Durch den Ausbruch der Pandemie im 2020 stürzte der Umsatz dann auf 808,9 Millionen Franken ab. Im vergangenen Jahr fiel er weiter auf 684,8 Millionen Franken.

Auf Stufe Betriebsergebnis vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) «erwartet die Hotelplan-Gruppe, dass wir 2022 wieder profitabel sind», sagte Meyer. Den EBTIDA-Verlust hatte die Hotelplan-Gruppe im 2021 nicht bekannt gegeben. Der EBIT-Verlust belief sich damals auf 41 Millionen Franken, wie Meyer sagte. Prognosen für den EBIT im laufenden Jahr wollte sie im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP nicht abgeben.

Schweiz ist «Coronagewinnerin»

Am besten sei die Ferienhaus- und Ferienwohnungsdivision Interhome durch die Krise gekommen, sagte Gruppenchefin Meyer: «Stand heute gehen wir davon aus, dass der Umsatz über 2019 liegen wird.»

Dabei sei die Schweiz eine kleine Coronagewinnerin. Sie liege hinter Frankreich auf dem zweiten Platz der Topdestinationen vor Italien. Die Schweiz habe die beste Wintersaison überhaupt erlebt. Auch der Sommer sei sehr gut gelaufen.

Die Geschäftsreisen befinden sich ebenfalls wieder im Aufwind, auch wenn sie nicht mehr das Niveau vor der Coronakrise erreichen dürften. Der Umsatz entwickle sich mittlerweile positiv. «Das ist bemerkenswert, denn gewisse Destinationen wie USA fehlen noch – da gibt es keine Verfügbarkeit im Moment.», Der Zuwachs an neuen Geschäftskunden ist gemäss Meyer so gross wie noch nie.

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