Seit den Parlamentswahlen ist klar, dass unser Parlament in den kommenden Jahren grüner wird. Für den Chef von Globetrotter ist das aber kein Grund zur Sorge.
Globetrotter-CEO André Lüthi über die vorgeschlagene Flugticket-Steuer. - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Globetrotter beschäftigt sich mit Themen wie Übertourismus oder Flugticketabgaben.
  • Das Berner Reiseunternehmen findet das Fliegen momentan viel zu günstig.

Klimademonstrationen, Flugcham, Overtourismus – diese Themen bewegen die Schweiz seit Monaten. Die Konsequenz: Die Grünen legten am Wahlsonntag massiv zu.

Die Wahrscheinlichkeit, dass Fliegen jetzt teurer wird, ist damit merklich gestiegen. Wie geht das Reiseunternehmen Globetrotter damit um?

Globetrotter-Chef optimistisch

«Flugticketabgabe: ja aber...», hat das Berner Unternehmen heute während einer Medienkonferenz unter Wasser (siehe Foto unten) auf Plakate geschrieben. Firmenchef André Lüthi erklärt nach dem Tauchgang: «Das eingenommene Geld muss zwingend in die Forschung gehen, damit neue Technologien entwickelt werden können.» Leider mangle es zurzeit noch an konkreten Lösungsansätzen.

Trotzdem bleibt der 58-Jährige optimistisch: «Wir Menschen bringen es noch weit.» Mit der richtigen Einstellung sei das Glas deshalb nicht halb leer, sondern halb voll.

Globetrotter MK
In einer Medienkonferenz unter Wasser thematisierte Globetrotter unter anderem die Flugticketabgaben. - zVg

Kein grosser Greta-Effekt

Auch die sinkenden Umsätze in der Schweizer Reisebranche scheinen Lüthi nicht aus der Ruhe zu bringen. Ihm macht der Greta-Effekt weniger Sorgen, als der Konkurrenzdruck durch die Online-Reiseportale. Denn: Die zehn grössten Flughäfen haben gemäss dem «Reiseguru» im September drei Prozent mehr Abflüge als letztes Jahr verzeichnet.

«Anscheinend spricht man viel über die Flugticketabgaben, aber durchgezogen wird nichts.» Er sei ebenfalls gegen die regelmässigen Städtetrips nach London, Barcelona & Co. «Dafür soll es nach wie vor möglich sein, jährlich zwei bis drei längere Reisen durchzuführen.»

Interview mit Globetrotter-CEO André Lüthi. - Nau

Reisekontingente als Lösung?

Nebst den Flugpreisen beschäftigt sich Lüthi auch mit dem Thema «Overtourism». «Eine Kontingentierung ist unumgänglich», meint er. Es könne nicht sein, dass sich Menschen in ihrer Heimat aufgrund des hohen Personenaufkommens nicht mehr wohl fühlen.

Der Globetrotter-Boss hat bereits eine konkrete Vision: «Ich möchte ein anderes, ein bewussteres Reisen in die Welt tragen.» Das Reisen zu verbieten bleibt für Lüthi aber ausgeschlossen. «Andere Kulturen zu entdecken und mit offenen Augen durch die Welt zu gehen, steckt einfach in uns Menschen drin.»

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