Die Sommerferien stehen vor der Tür. Doch das Coronavirus ist noch nicht besiegt – ein Reisemediziner gibt Tipps für ein geringes Risiko.
Coronavirus Reisen
Menschen geniessen das schöne Wetter am Strand von Palma de Mallorca (Archivbild). - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Geimpfte Ferien-Rückkehrer müssen mit wenigen Ausnahmen nicht mehr in Quarantäne.
  • Dennoch birgt eine Reise aufgrund der Pandemie Risiken – auch für Geimpfte.
  • Ein Reisemediziner gibt Tipps für möglichst coronakonformes Reisen.

Mit dem jüngsten Öffnungsschritt hat der Bundesrat auch die Regeln fürs Reisen überarbeitet. Am Freitag erklärte Patrick Mathys an der Pressekonferenz des BAG die neue Handhabung, und gab wichtige Hinweise, was zukünftig gilt.

Patrick Mathys erklärt die neuen Reiseregeln und -empfehlungen des BAG. - YouTube/@Der Schweizerische Bundesrat

Damit steht dem Sommerurlaub rechtlich nichts mehr im Weg. Doch auch wenn die Zahlen sinken, das Coronavirus bleibt praktisch weltweit verbreitet. Was tun?

«Reisen ist in Zeiten der Corona-Epidemie nach wie vor nicht ohne Risiken und Hindernisse», sagt Reisemediziner Johannes Blum vom Schweizerischen Tropeninstitut in Basel. Aber: Wer dennoch reist, kann mit der richtigen Herangehensweise das Risiko deutlich verringern.

Coronavirus: Risiken bleiben auch für Geimpfte

Wer zweimal geimpft ist, trägt nur noch ein geringes Risiko einer Infektion mit dem Coronavirus. Ein Freipass sei dies jedoch noch lange nicht. «Der Schutz ist gut, beträgt aber nicht 100 Prozent», erinnert Blum. Wo das Virus weit verbreitet ist, könne eine Infektion nicht ausgeschlossen werden.

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Mittlerweile haben über 30 Prozent aller Schweizer mindestens eine Impfdose erhalten. - Keystone

Wer in weniger fortschrittliche Länder reise, trägt überdies noch ein indirektes Risiko: In ärmeren Ländern gerät das Gesundheitssystem aufgrund des Coronavirus schnell an seine Kapazitätsgrenzen. Wer sich verletze oder an einer anderen Krankheit erkranke, habe dann oft keinen Zugang zu einer fachgerechten Behandlung, warnt Blum.

Reisen coronakonform gestalten

Eine Empfehlung für eine bestimmte Art des coronakonformen Reisens möchte der Facharzt für Tropenmedizin noch nicht aussprechen. Aber: «Grundsätzlich gelten auch beim Reisen die gleichen grundsätzlichen Empfehlungen wie in der Schweiz.» Wer Menschenansammlungen vermeidet, Abstand hält und eine Hygienemaske trägt, verringert das Infektionsrisiko.

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Abstand halten: Das BAG empfiehlt, die Hygienemassnahmen gegen das Coronavirus auch beim Reisen einzuhalten. - Keystone

Die Konsequenz: «Je abenteuerlicher eine Reise ist, desto heikler ist sie», so Blum. Wer Wohnmobil-Camping oder Badeferien in einem Strandhotel macht, hat weniger Kontakte als ein Rucksacktourist, der mit öffentlichen Verkehrsmitteln von Stadt zu Stadt reist: «Es empfiehlt sich, wenig Kontakt zur lokalen Bevölkerung zu haben. Das Mietauto ist dem Sammelbus sicher zu bevorzugen.»

Ein Blick auf die Karte

Auf jeden Fall sollte man sich vorab über die Lage vor Ort informieren: Die Inzidenz, die Qualität des Gesundheitssystems und nicht zuletzt die Impfquote beeinflussen das Risiko einer Reise.

Daneben sollte die BAG-Liste für Gebiete mit besorgniserregenden Varianten berücksichtigt werden: Wer aus Brasilien, Indien, Kanada, Nepal, Südafrika oder dem Vereinigten Königreich zurückkehrt, muss zwingend in Quarantäne. Auch jene, die bereits gegen das Coronavirus geimpft wurden.

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Die Impfquoten der Länder weltweit: Je dunkler, desto mehr Menschen sind bereits geimpft. (Stand: 28.5.)
Coronavirus Reisen Situation
Die Zahl der Infektionen mit dem Coronavirus pro Million Einwohner im 7-Tage-Schnitt. Der Wert ist wesentlich von der Testkapazität des Landes beeinflusst. (Stand: 28.5.)

Betrachtet man die Impfquote, zeigt sich, dass Europa und Nordamerika die Nase klar vorne haben. Mit ein paar Ausnahmen sind auf dem Rest der Welt bisher nur wenige Prozent der Bevölkerung geimpft: Ausserhalb des «Westens» weisen Israel, Chile, Mongolei und die Vereinigten Arabischen Emirate hohe Impfquoten auf.

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