Die Baselbieter Regierung will mit einer Neuauflage des Generellen Leistungsauftrags im öffentlichen Verkehr Angebotsoptimierungen vornehmen.
Postauto (Symbolbild)
Postauto (Symbolbild) - Keystone
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Mit einer Neuauflage des Generellen Leistungsauftrags (GLA) im öffentlichen Verkehr für die Jahre 2020 und 2021 will die Baselbieter Regierung Angebotsoptimierungen vornehmen. Die Überarbeitung ist eine Folge der Abstimmung über das «Läufelfingerli».

Im November 2017 hatten die Baselbieter Stimmberechtigten die Finanzbeschlüsse des 8. GLA für die Jahre 2020 und 2021 und die damit verbundene geplante Umstellung der Bahnlinie S9 zwischen Sissach und Olten auf Busbetrieb abgelehnt. Mit der am Mittwoch dem Landrat überwiesenen überarbeiteten GLA-Version sind nun auch Angebots-Verbesserungen vorgesehen.

Optimiert werden soll der Busbetrieb am Knoten Dornach. Anstelle der Linie 64 soll künftig die Linie 65 den Abschnitt Dornach bis Arlesheim bedienen. Gegenüber der Vernehmlassungsvorlage erhöht wurde die Taktdichte: Unter der Woche soll die Linie 65 tagsüber im Viertelstundentakt geführt werden. Unter dem Strich führen diese Anpassungen zu Mehrkosten von 470'000 Franken pro Jahr.

Weiterentwickelt werden soll zudem der Stadtbus in Liestal. Die Linie 78 soll in den Hauptverkehrszeiten einen 15-Minuten-Takt erhalten. Die Linie 80 soll zudem in beide Richtungen dieselben Haltestellen bedienen. Dies führt zu Mehrabgeltungen von jährlich 180'000 Franken.

Auf den Bahnlinien S1 und S3 sollen im Weiteren die Verdichtungs-S-Bahnen in den Hauptverkehrszeiten mit neuerem Rollmaterial bestückt werden. Der Mehraufwand dafür beträgt gemäss Landratsvorlage 1,8 Millionen Franken pro Jahr.

Neues Konzept für hintere Frenkentäler

Gegenüber der Vernehmlassungsvorlage angepasst wurde ausserdem das Linienkonzept für die hinteren Frenkentäler - dies als Folge eines Landratsentscheids von Ende Oktober, wonach auf der Strecke Bubendorf nach Liestal der Takt verdichtet wird. Dadurch sollen Anschlüsse an Schnellzüge in Liestal verbessert werden.

Wie in jener Vorlage bereits als künftige Option vermerkt war, soll die Buslinie 91 nun aufgehoben werden. Diese fährt heute neunmal pro Tag von Reigoldswil über Lauwil nach Bretzwil. Seit Dezember 2014 wird Bretzwil jedoch auch von der Buslinie 111 bedient, wodurch die Reisezeit nach Liestal verkürzt wurde.

Nach Lauwil soll künftig die Buslinie 71 fahren. Dazu werden die Standzeiten in Reigoldswil verkürzt. Dies führt zu Einsparungen von 160'000 Franken pro Jahr. Die Schülerverbindung zwischen Bretzwil und Reigoldswil soll mit einem Schulbus abgedeckt werden.

Abgeltungen höher

Nicht realisiert wird nach der Volksabstimmung die geplante Sparmassnahme auf der Bahnlinie S9. Durch die Umstellungen des «Läufelfingerlis» auf Busbetrieb hatte sich der Kanton Einsparungen in der Höhe von 840'000 Franken pro Jahr erhofft.

Insgesamt beantragt die Regierung dem Landrat zur Abgeltung der Fortsetzung des 8. GLA für das Jahr 2020 gut 41 Millionen Franken sowie gut 43 Millionen Franken für das Jahr 2021. Dies ist mehr als in der vom Stimmvolk abgelehnten Vorlage, die für das Jahr 2020 rund 39,7 Millionen Franken und für das Jahr 2021 rund 40,7 Millionen Franken vorgesehen hatte.

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