Rätoromanen fühlen sich übergangen
Der neue Entwurf für die Revision über elektronische Medien ist für die Rätoromanen nicht annehmbar. Der Grund: Ihre Sprache wird vergessen.

Das Wichtigste in Kürze
- Am Donnerstag wurde der Gesetzesentwurf über elektronische Medien vorgestellt.
- Im Bericht ist von einer dreisprachigen Schweiz die Rede.
- Die Dachorganisation Lia Rumantscha fordert Gleichbehandlung.
Für Rätoromanen ist der Entwurf für ein neues Bundesgesetz über die elektronischen Medien inakzeptabel. Das Rätoromanische werde nicht ausdrücklich berücksichtigt und es sei von einer dreisprachigen Schweiz die Rede, kritisiert die Dachorganisation Lia Rumantscha in Chur.
Die Lia Rumantscha will in den nächsten Wochen eine Stellungnahme zum neuen Gesetz einreichen, wie sie am Freitag mitteilte. Darin will sie ihr Missfallen über die Streichung respektive «nicht explizite Nennung des Medienangebotes von Radiotelevisiun Svizra Rumantscha als Mindestangebot» zum Ausdruck bringen.
Rätoromanisch sollte dazugehören
Wenn die Medienangebote der übrigen drei Sprachregionen im Sinne der Gleichwertigkeit gesetzlich verankert würden, dann gehöre selbstverständlich auch das rätoromanische Angebot dazu, so die Lia Rumantscha.
Die Sprachorganisation ruft den Bundesrat auf, das Rätoromanische im neuen Gesetz den anderen Landessprachen gleich zu stellen und die Formulierung der angemessenen Berücksichtigung des Rätoromanischen zu streichen.
Der Gesetzesentwurf über elektronische Medien wurde am Donnerstag in Bern von Bundesrätin Doris Leuthard vorgestellt. Die Vernehmlassung dazu dauert bis Mitte Oktober.