Ab Ende Juni können QR-Rechnungen benutzt werden. Bis die heutigen Einzahlungsscheine nicht mehr im Umlauf sind, könnte es allerdings noch länger dauern.
QR-Rechnungen
Rechnungen auf einem Bild. (Symbolbild) - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ab dem 30. Juni wird der Zahlungsverkehr in der Schweiz angepasst.
  • Rechnungen können neu mit einem QR-Code anstatt einem Einzahlungsschein benutzt werden.
  • Bis zur vollständigen Ablösung könnte es aber noch bis Ende 2022 dauern.

Nach jahrelanger Enwicklungszeit ist es Ende Monat soweit: Rechnungen können neu mit einem QR-Code bezahlt werden. Die sogenannten QR-Rechnungen werden die heutigen Einzahlungsscheine bis spätestens Ende 2022 ablösen. Das teilte der Finanzdienstleister «SIX» am Dienstagnachmittag an einer Medienkonferenz mit.

Physische Zahlungen weiterhin möglich

«Es ist die Brücke zur digitalen Welt im Schweizer Zahlungsverkehr», sagt Verwaltungsratspräsident Patrick Graf. Gleichzeitig stellt er klar: «So wie Sie heute zahlen, können Sie auch in der Zukunft zahlen.»

QR-Rechnungen
Ab 1. Oktober 2022 werden die Einzahlungsscheine komplett von QR-Rechnungen abgelöst. - Keystone

Der Konsument könne nämlich nach wie vor entscheiden, ob er via E-Banking, Mobile Banking oder am Postschalter bezahlen will. Letztere Zahlungsmethode sei zwar klar rückläufig, noch immer würden aber jährlich rund 200 Millionen physische Zahlungen getätigt werden.

QR-Rechnungen sollen Bezahlungen vereinfachen

Die grosse Änderung: Alle Rechnungen mit QR-Code sind im selben Format. Bis jetzt gab es sieben verschiedene Einzahlungsscheine. «Die QR-Rechnungen werden das vereinfachen», sagt Marco Benotti, Head Banking Services bei der SIX.

Darüber hinaus ermöglicht es die QR-Rechnung dem Konsumenten, seine Rechnung digital zu begleichen. Dabei ist kein Abtippen von Konto und Referenznummer mehr nötig, wodurch die Bezahlung schneller gemacht wird. Zudem sollen so die Fehlerquellen reduziert werden.

Optisch weist die neue Rechnungsart keine grossen Unterschiede vor. Neu sind einzig die weisse Farbe und der QR-Code, der alle nötigen Informationen beinhaltet. Neben dem Code sind die Zahlungsinformationen auch im Klartext geschrieben.

SIX warnt vor Rechnungen via E-Mail

Dieser sei gemäss Benotti auch bei QR-Rechnungen wichtig. «Der Bezahler sollte noch immer zwingend kontrollieren, ob der Code mit dem Empfänger im E-Banking übereinstimmt.»

QR-Rechnungen
Die Daten des QR-Codes müssen nach wie vor im E-Banking abgeglichen werden. - sda - SIX

Gerade bei Rechnungen, die man per E-Mail erhält, scheint die Wahrscheinlichkeit auf einen Betrug grösser als sonst. Benotti: «Aus meiner Sicht eignen sich Rechnungen via E-Mail nicht.» Das sei aber auch schon bei den Einzahlungsscheinen der Fall gewesen. «Wichtig ist, die Daten vor Bezahlung immer zu kontrollieren», so Benotti.

Das definitive Enddatum des Einzahlungsschein wird erst noch festgelegt und hängt von der Zustimmung der QR-Rechnungen ab. Laut Verwaltungspräsident Patrick Graf ist aber davon auszugehen, dass die Übergangsphase mindestens zwei Jahre dauern wird.

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