Puschlav GR: 145 Tiere wegen Seuche in Ziegenbetrieb getötet
Weil in einem Ziegenbetrieb im Puschlav GR eine seltene Seuche ausbrach, mussten 145 Tiere getötet werden. Gegen die Krankheit gibt es keine Therapie.

Das Wichtigste in Kürze
- In einem Ziegenbetrieb im Puschlav GR ist eine tödliche Tierseuche ausgebrochen.
- 210 Ziegen starben insgesamt an Paratuberkulose.
- Ende Oktober tötete der Betrieb 145 Tiere wegen der unheilbaren Krankheit.
Ende Oktober mussten in einem grossen Ziegenbetrieb im Puschlav 145 Ziegen wegen Paratuberkulose getötet und entsorgt werden. Seit März 2018 wurde die zu bekämpfende Tierseuche immer wieder bei einzelnen Tieren diagnostiziert.
Das Amt für Lebensmittelsicherheit und Tiergesundheit (ALT) hat gestützt auf die eidgenössische Tierseuchengesetzgebung die Tierseuche bekämpft. Dies indem Tiere mit klinischen Symptomen und positivem Laborbefund getötet und entsorgt wurden.
Der Infektionsdruck war schlussendlich so gross, dass als letztmögliche Massnahme die Tötung des ganzen Bestands angeordnet werden musste. Insgesamt starben in diesem Betrieb 210 Ziegen an dieser unheilbaren Krankheit, wie der Kanton Graubünden am Mittwoch mitteilte.
Unheilbar und kaum sichtbar
Paratuberkulose ist eine chronische bakterielle Erkrankung und führt zu hochgradiger Abmagerung und zum Tod. An Paratuberkulose erkranken Rinder und Ziegen, seltener Schafe und Wildwiederkäuer.

Nur ein kleiner Teil der infizierten Tiere entwickelt sichtbare Symptome. Und die Tiere erkranken erst im Alter von über zwei Jahren. Deshalb bleibt die Paratuberkulose oft über längere Zeit unerkannt.
Weitere Ansteckung rund um Puschlav unwahrscheinlich
Paratuberkulose ist keine hochansteckende Tierseuche. Die Wahrscheinlichkeit, dass andere Ziegenbetriebe im Tal angesteckt wurden, ist gering.
Gemäss Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen gibt es in der Schweiz jährlich maximal 10 Fälle von Paratuberkulose bei Ziegen. Es handelt sich aber immer um einzelne Tiere, welche erkranken und sterben oder getötet werden müssen. Ein Fall dieses Ausmasses ist sehr aussergewöhnlich.
Deshalb arbeitet das ALT in diesem Seuchenfall eng mit den universitären Instituten zusammen. Es hat zudem weiterführende Untersuchungen von ausgewählten Kadavern in Auftrag gegeben.