Am Samstag wurde an der Pride Zürich ein homosexuelles Paar angegriffen. Die Anteilnahme im Netz ist riesig. Stadtpräsidentin Mauch verurteilt den Angriff.
Pride Zürich
Nach der Pride Zürich wurden zwei junge Männer von Schwulenhassern verprügelt. - Facebook/Micha Finkelstein
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Das Wichtigste in Kürze

  • An der Pride Zürich wurde am Samstag ein homosexuelles Paar angegriffen.
  • Im Netz ist die Anteilnahme riesig – Sicherheitsbedenken werden laut.
  • Stadtpräsidentin Corinne Mauch verurteilt den Angriff auf Facebook als «inakzeptabel».

Die Attacke auf ein homosexuelles Paar an der Pride Zürich am Wochenende schlägt derzeit hohe Wellen. Micha Finkelstein (29) und sein Mann, Nick Hintermann (29), wurden am Samstag nur wenige Meter von ihrer Haustüre entfernt angegriffen.

Die Anteilnahme auf Facebook ist derweil riesig. Einige Nutzer schildern ähnliche Erlebnisse.

So berichtet ein User: «Ich kann ganz gut mitfühlen. Vor zehn Jahren wurde ich im Kreis eins, mitten in Zürich, Opfer von Gewalt, weil ich schwul bin. Traurig, dass es das immer noch gibt hier in der Schweiz.»

Ein anderer erzählt: «Uns wurde vor ein paar Wochen aus einem vorbeifahrenden Auto in Zürich ‹ihr dreckigen Schwuchteln› zugerufen, als ich und mein Freund Hand in Hand auf der Strasse gingen.»

Zürich Pride
An der Zürich Pride wurden zwei junge Männer von Schwulenhassern verprügelt. - Facebook/Micha Finkelstein

Ein dritter berichtet ebenfalls von einem Angriff am selben Tag: «Mir und meinem Kollegen ging es gestern genau gleich. Wir wurden von fünf Typen attackiert... Bei euch muss es wohl kurz vorher passiert sein.»

Die Polizei habe ihnen mitgeteilt, dass schon etwas ähnliches passiert sei. Und dass es sich vielleicht um die gleichen Täter handle.

In den sozialen Medien wird nun auch deutlich, dass sich viele Beteiligte in der Stadt unsicher fühlen. So kommentiert ein Nutzer: «Ich bin selber im Kreis vier und fünf aufgewachsen und was ich gesehen und erlebt habe, zeigt ein total anderes Bild, das von ‹sicher› weit entfernt ist.»

Zürich Pride
Zur Pride Zürich kamen insgesamt 55'000 Menschen. - Keystone

Und ein anderer bestätigt: «Ganz ehrlich. Zürich ist nicht so sicher, wie man denkt!» Ein Dritter fordert gar Selbstverteidigungskurse.

Doch ist der Schwulenhass in den letzten Jahren in Zürich effektiv angestiegen? Marco Cortesti, Mediensprecher der Stadtpolizei Zürich, sagt dazu: «Wir führen keine Statistik, , die aufführt, welche Geschlechter tätlich angegriffen wurden. Ob die Anzahl der Angriffe auf Homosexuelle in den letzten Jahren zugenommen hat, können wir dementsprechend nicht sagen.»

Und er gibt Entwarnung: «Die Veranstaltung war im Grossen und Ganzen sehr friedlich, es hatte rund 55'000 Leute auf den Strassen.»

Stadtpräsidentin Corinne Mauch verurteilt den Angriff derweil auf Facebook. Sie schreibt: «Mit umso grösserer Bestürzung und Empörung lese ich die jüngsten Berichte über Aggressionen gegenüber LGBTIQ-Menschen in der Stadt Zürich. Solche Angriffe auf unser vielfältiges und friedliches Zusammenleben sind absolut inakzeptabel.»

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