Die Pollensaison hat dieses Jahr in der zweiten Januarhälfte gestartet. Experten befürchten, dass Allergiker bald kaum mehr eine Verschnaufpause haben.
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Jede fünfte Person in der Schweiz leidet unter Heuschnupfen. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Wegen des Klimawandels soll der Heuschnupfen früher im Jahr und auch länger eintreffen.
  • In der Schweiz sind rund 20 Prozent der Bevölkerung von einer Pollenallergie betroffen.
  • Als einzige Verschnaufpause soll den Allergikern fast nur noch der November bleiben.
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Niesen, laufende Nase, juckende Augen und Atembeschwerden: Die Pollensaison hat begonnen und bei vielen Allergikern setzen schon jetzt wieder die Symptome des Heuschnupfens ein.

Dieses Jahr habe sich der Start in der zweiten Januarhälfte mit dem Flug der Hasel- und Erlenpollen bemerkbar gemacht. Dies sagt Nadia Ramseier, Expertin beim aha! Allergiezentrum Schweiz, gegenüber Nau.ch.

«Die Belastung nimmt durch Hasel- und Erlenpollen wieder zu und kann mässige bis starke Belastungswerte erreichen», sagt sie zum aktuellen sonnigen Wetter.

Jede fünfte Person in der Schweiz leidet unter Heuschnupfen

In den letzten Jahren habe es ganz unterschiedliche Starttermine der Pollensaison gegeben: «Letztes Jahr war rekordverdächtig früh mit dem Pollenflug bereits zum Jahreswechsel.»

In anderen Jahren habe die Hasel erst Anfang Februar zu blühen begonnen und sei damit im Vergleich später dran gewesen. Ramseier betont: «Letztlich ist der Start der Pollensaison immer wetter- und temperaturabhängig.»

Leiden Sie unter Heuschnupfen?

In der Schweiz leiden laut Ramseier rund 20 Prozent der Bevölkerung unter einer Pollenallergie, sprich jede fünfte Person. Zum Vergleich: «Vor rund hundert Jahren war noch weniger als ein Prozent der Schweizer Bevölkerung von einer Pollenallergie betroffen.»

Keine Verschnaufpause mehr für Allergiker

Einen entscheidenden Einfluss macht auch die Klimaveränderung: «Die Saison von Hasel, Birke und Esche beginnt etwa zwei bis drei Wochen früher als vor dreissig Jahren.» Zudem würden gemäss der Expertin die Gräser im Mai rund zehn Tage früher in Blüte stehen. Auch gewisse Pflanzen würden länger in den Herbst hinein blühen.

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Pollen vom Hasel wehen durch eine Parkanlage.
Heuschnupfen
Heuschnupfen ist vor allem im Frühling eine Belastungsprobe. (Symbolbild)
Heuschnupfen Linderung Symptome Experten
Medikamente gegen Heuschnupfen können heute wirksam Symptome bekämpfen. (Symbolbild)
Heuschnupfen
Blühende Gräser reizen bei kleinen und grossen Allergikerinnen die Nase. (Archivbild)
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Bei der Hasel müssen sich Allergiker auf eine Pollenkonzentration in der Luft einstellen.

Heuschnupfen-Geplagte leiden somit früher im Jahr und womöglich auch länger, so Ramseier. Es komme aber darauf an, auf welche Pollen man allergisch ist. Und: «Die aktuelle Pollenbelastung hängt immer vom Wetter und von der Temperatur ab.»

Klimawandel wirkt sich auf Pollensaison aus

Früher galten die Wintermonate als Verschnaufpause für Allergiker. Nun bleibt nur noch wenig Puffer übrig. «Als einzige Verschnaufpause bleibt den Allergikern fast nur noch der November», sagt Matthias Werchan, Experte bei der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst, zur dpa.

Wegen des Klimawandels gäbe es beinahe eine Zeitüberschneidung: Die letzten Pollen der Vorsaison würden verschwinden und die ersten der neuen Saison bereits auftauchen.

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