Polizei mit Räumung der ETH Zürich durch
Das Wichtigste in Kürze
- Pro-Palästina-Aktivisten besetzten das Hauptgebäude der ETH Zürich.
- Sie forderten unter anderem einen akademischen Boykott Israels.
- Inzwischen wurde das Gebäude durch die Polizei geräumt.
Die Räumung der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich durch die Polizei ist abgeschlossen. Nach 14.30 wurde die letzte Demonstrantin aus dem Gebäude getragen.
Die ETH Zürich zeigte sich wenig erfreut über die Besetzung durch Pro-Palästina-Protestierende. In einer Durchsage wurden die Aktivisten dazu aufgerufen, das Gebäude bis um 13 Uhr zu verlassen. Geschehe dies nicht, gebe es eine Räumung durch die Polizei, hiess es.
«Die ETH Zürich sieht sich als Ort, wo unterschiedliche Meinungen und Perspektiven offen geäussert werden dürfen und sollen. Unbewilligte Aktionen werden an der ETH Zürich aber nicht akzeptiert», heisst es nach der Räumung in einer Mitteilung.
«Zudem dürfen die Räume der ETH Zürich nicht für politischen Aktivismus missbraucht werden. Ob unter den Personen, die weggewiesen wurden, Angehörige der ETH Zürich waren, ist nicht bekannt.»
Die Durchsage kam bei den Protestierenden während des Protests allerdings gar nicht an. Im Video ist zu hören, wie sie von «Free Free Palestine»-Rufen und von Pfiffen überstimmt wird.
Vor Ort ist auch ein Beobachtungsteam der Menschenrechtsorganisation Amnesty International. Auch die Polizei ist mit einem Aufgebot vor Ort.
Die ETH Zürich wurde seit Donnerstagmorgen wieder von Pro-Palästina-Studierenden besetzt. Sie habe heute früh erneut das Hauptgebäude in Beschlag genommen, schrieb die Gruppe «Students for Palestine» in einer Medienmitteilung.
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Sie möchte eine ethnische Problematik thematisieren, teilte die Gruppe weiter mit. Nämlich jene, dass sich das israelische Militär mit ETH-Top-Technologien ausrüste. Laut den Protestierenden gehören dazu etwa Künstliche Intelligenz, Machine Learning oder Drohnentechnologie.
«Ebenfalls möchten wir die Doppelstandards der ETH bezüglich des russischen Sanktionenprogramms beleuchten», heisst es weiter. Die Studierenden können also nicht verstehen, warum die ETH Sanktionen gegen Russland beschliesse, nicht aber gegen Israel.
Protestierende fordern akademischen Boykott Israels
Konkret stellten die Aktivisten fünf Forderungen an die Universitätsleitung. Dazu gehört etwa eine klare Positionierung zur Situation im Gazastreifen. Aber auch ein akademischer Boykott Israels oder mehr Transparenz bei der Zusammenarbeit mit israelischen Institutionen.
Die Gruppe sprach von einem «Genozid». Die Augen davor zu verschliessen und ihn damit zu tolerieren, sei inakzeptabel. «Wir werden so lange bleiben, bis unsere Forderungen gehört werden.»
ETH Zürich zum zweiten Mal besetzt
Bereits Anfang Mai wurde die ETH Zürich von Pro-Palästina-Protestierenden besetzt. Mehrere Dutzend Personen setzten sich in der Eingangshalle auf den Boden. Nach zwei Stunden wurde der Protest von der Polizei friedlich aufgelöst. 28 Personen wurden verzeigt.