Der mit 50'000 Franken dotierte «Europapreis für politische Kultur» der Hans Ringier Stiftung geht in diesem Jahr an den deutschen Philosophen Peter Sloterdijk.
Peter Sloterdijk führt die «Cicero»-Liste an. Foto: Henning Kaiser
Peter Sloterdijk führt die «Cicero»-Liste an. Foto: Henning Kaiser - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Sloterdijk sei ein Meister der intellektuellen Provokation, sagte Christian Lindner, Bundesvorsitzender der Freien Demokraten und Mitglied des Deutschen Bundestages, gemäss Mitteilung vom Samstag in seiner Laudatio.

Der mit 50'000 Franken dotierte «Europapreis für politische Kultur» der Hans Ringier Stiftung geht in diesem Jahr an den deutschen Philosophen Peter Sloterdijk. Der 74-Jährige bewege mit seinem provokativen Denken das Bewusstsein der Zeitgenossen und begleite die westlich-aufklärerische Zivilisation mit Widerspruch und Zuspruch, sagte Stiftungspräsident Frank A. Meyer über den Preisträger.

Sloterdijk sei ein Meister der intellektuellen Provokation, sagte Christian Lindner, Bundesvorsitzender der Freien Demokraten und Mitglied des Deutschen Bundestages, gemäss Mitteilung vom Samstag in seiner Laudatio.

Die Gedanken des Philosophen zur Politik erschienen als Experimente, bei denen es mitunter auch darum gehe, die empörten Gegenstimmen bei ihren Reflexen zu beobachten. «Kein Intellektueller der Gegenwart formuliert zugleich so gelehrt und unterhaltsam wie er.»

Der in Karlsruhe geborene Sloterdijk gilt als einer der wichtigsten und vielseitigsten Intellektuellen über Deutschland hinaus. Unter anderem schrieb er die zweibändige «Kritik der zynischen Vernunft» oder «Die Revolution der gebenden Hand», zahlreiche Essays oder auch ein Libretto zur Oper «Babylon» von Jörg Widmann. Bis 2017 hatte er den Lehrstuhl für Philosophie und Ästhetik an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung (HfG) in Karlsruhe inne.

Die Auszeichnung fand im Rahmen des traditionellen «Diner Républicain» von Frank A. Meyer im Hotel Castello del Sole in Ascona TI statt. Seit über 40 Jahren bietet das Internationale Filmfestival von Locarno den festlichen Rahmen für die Tafelrunde, die Persönlichkeiten aus Politik Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur versammelt.

Der Preis wird alljährlich von der Hans Ringier Stiftung verliehen. Unter den bisherigen Preisträgern befinden sich Persönlichkeiten wie Jean-Claude Juncker, Jean-Claude Trichet, Hans-Dietrich Genscher, Wolfgang Schäuble oder Mario Draghi.

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