Pacht-Streit mit Kloster: Schwyzer Bauer will Loipe nicht freigeben

Dennis Kittler
Dennis Kittler

Schwyz,

Ein Pacht-Streit zwischen einem Landwirt und dem Kloster Einsiedeln gefährdet fast die Hälfte einer beliebten Langlaufloipe im Kanton Schwyz.

Langlauf Loipe Schwyz
Ein Schwyzer Bauer will sein Land für die Langlaufloipe nur freigeben, wenn das Kloster Einsiedeln seine Pacht verlängert. - SRF

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Schwyzer Bauer droht, sein Pachtland nicht für die Langlaufloipe freizugeben.
  • Hintergrund ist ein Pacht-Streit mit dem Kloster Einsiedeln, dem das Land gehört.
  • Über das Pachtland des Bauern verläuft fast die Hälfte der 27 Kilometer langen Loipe.

Kein Langlauf in diesem Winter: Damit droht Bauer Benno Trütsch in Studen SZ. 12 der 27 Kilometer der Langlaufloipe des Langlaufzentrums Studen führen über sein Pachtland.

Und diesen Abschnitt will er womöglich nicht freigeben.

Benno Trütsch Loipe
Landwirt Benno Trütsch droht, die Langlaufloipe in diesem Winter nicht freizugeben. - SRF/Screenshot

Hintergrund der Drohung ist laut dem SRF ein Streit zwischen dem Bauern und dem Kloster Einsiedeln. Landwirt Trütsch pachtet das Land, über das auch die Loipe führt, von dem Kloster.

Ab 2026 will dieses die Fläche jedoch einem anderen Bauern zur Verfügung stellen. Trütsch will das nicht hinnehmen – und setzt die beliebte Loipe als Druckmittel ein.

Langlaufclub hat kein Verständnis für Loipen-Drohung

Im Langlaufclub hat man wenig Verständnis für die Drohung, den Loipenabschnitt nicht freizugeben. Clubpräsident Gabriel Fässler sagt gegenüber dem SRF: «Wir vom Vorstand verstehen es überhaupt nicht, dass er unseren Club in diesen Streit hineinzieht.»

Brisant: Bauer Trütsch ist selbst Clubmitglied – und obendrein sogar Vizepräsident.

Bist du im Langlauf aktiv?

Gegen den Langlaufsport habe er deshalb auch nichts, sondern will durch seine Drohung Aufmerksamkeit erregen.

«Dass man mir die Existenz kaputtmacht und rundherum alle den Tag auf der Loipe geniessen, diesen Gedanken ertrage ich nicht.»

Kloster setzt auf neue Pachtstrategie

Seit 33 Jahren pachtet Trütsch Land vom Kloster Einsiedeln. Trotz der Loipen-Drohung ist es ziemlich unwahrscheinlich, dass noch mehr Jahre dazukommen.

Klosterkirche Einsiedeln
Das Kloster Einsiedeln verpachtet das Land an Bauer Trütsch. (Archivbild) - keystone

Anfang 2022 sei die Auflösung der Pacht unterzeichnet worden, gibt das Kloster gegenüber dem SRF an. Trütsch habe also zugestimmt.

Das Kloster will künftig Klosterpächter mit Wohn- und Wirtschaftsgebäuden auf Klosterland stärken. Reine Landpächter, die ihre Höfe ausserhalb haben, müssten sich demnach zurückziehen.

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Kommentare

User #744 (nicht angemeldet)

Direktzahlungen streichen, aber subito!

User #2362 (nicht angemeldet)

Der Artikel ist unverständlich. Warum hat der Pächter der Kündigung vor 3 Jahren zugestimmt? Will das Kloster bzw der neue Pächter das Land weiterhin an Langläufer freigeben? Wieviel Land bleibt bei dem aktuellen Pächter und warum ist es nicht genug?

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