Pacht-Streit mit Kloster: Schwyzer Bauer will Loipe nicht freigeben
Ein Pacht-Streit zwischen einem Landwirt und dem Kloster Einsiedeln gefährdet fast die Hälfte einer beliebten Langlaufloipe im Kanton Schwyz.

Das Wichtigste in Kürze
- Ein Schwyzer Bauer droht, sein Pachtland nicht für die Langlaufloipe freizugeben.
- Hintergrund ist ein Pacht-Streit mit dem Kloster Einsiedeln, dem das Land gehört.
- Über das Pachtland des Bauern verläuft fast die Hälfte der 27 Kilometer langen Loipe.
Kein Langlauf in diesem Winter: Damit droht Bauer Benno Trütsch in Studen SZ. 12 der 27 Kilometer der Langlaufloipe des Langlaufzentrums Studen führen über sein Pachtland.
Und diesen Abschnitt will er womöglich nicht freigeben.

Hintergrund der Drohung ist laut dem SRF ein Streit zwischen dem Bauern und dem Kloster Einsiedeln. Landwirt Trütsch pachtet das Land, über das auch die Loipe führt, von dem Kloster.
Ab 2026 will dieses die Fläche jedoch einem anderen Bauern zur Verfügung stellen. Trütsch will das nicht hinnehmen – und setzt die beliebte Loipe als Druckmittel ein.
Langlaufclub hat kein Verständnis für Loipen-Drohung
Im Langlaufclub hat man wenig Verständnis für die Drohung, den Loipenabschnitt nicht freizugeben. Clubpräsident Gabriel Fässler sagt gegenüber dem SRF: «Wir vom Vorstand verstehen es überhaupt nicht, dass er unseren Club in diesen Streit hineinzieht.»
Brisant: Bauer Trütsch ist selbst Clubmitglied – und obendrein sogar Vizepräsident.
Gegen den Langlaufsport habe er deshalb auch nichts, sondern will durch seine Drohung Aufmerksamkeit erregen.
«Dass man mir die Existenz kaputtmacht und rundherum alle den Tag auf der Loipe geniessen, diesen Gedanken ertrage ich nicht.»
Kloster setzt auf neue Pachtstrategie
Seit 33 Jahren pachtet Trütsch Land vom Kloster Einsiedeln. Trotz der Loipen-Drohung ist es ziemlich unwahrscheinlich, dass noch mehr Jahre dazukommen.

Anfang 2022 sei die Auflösung der Pacht unterzeichnet worden, gibt das Kloster gegenüber dem SRF an. Trütsch habe also zugestimmt.
Das Kloster will künftig Klosterpächter mit Wohn- und Wirtschaftsgebäuden auf Klosterland stärken. Reine Landpächter, die ihre Höfe ausserhalb haben, müssten sich demnach zurückziehen.