P-26: Bundesrat veröffentlicht anonymisierte Version von Untersuchungsbericht
Der Bundesrat hat am Mittwoch eine anonymisierte Version des «Berichts Cornu» aus dem Jahr 1991 zur Geheimarmee P-26 veröffentlicht. Darin geht es um die Beziehungen zwischen der Organisation P-26 und ähnlichen Organisationen im Ausland.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Bundesrat hat einen Bericht zur Geheimarmee P-26 aus dem Jahr 1990 veröffentlicht.
- Die anonymisierte Fassung des «Cornu-Berichts» stellt keine ständigen Verbindungen der P-26 ins Ausland fest.
- Die Geheimarmee war jedoch mit dem britischen Nachrichtendienst in Kontakt.
Der Bundesrat sei zum Schluss gekommen, dass aus Sicht des Informations- und Datenschutzes der Veröffentlichung einer Kurzfassung des Berichts nichts im Weg stehe, schreibt er. Wegen des Persönlichkeitsschutzes seien jedoch einige Passagen geschwärzt worden. Die vollständige Version ist weiterhin als «geheim» klassifiziert und bleibt bis 2041 unter Verschluss.
Eine Schweizer Geheimarmee
Die geheime Widerstandsorganisation P-26 war 1990 aufgedeckt und anschliessend aufgelöst worden. Neben einer parlamentarischen Untersuchung wurde damals auch eine Administrativuntersuchung durchgeführt.
Keine internationalen Verbindungen
Untersuchungsrichter Pierre Cornu untersuchte im Bericht die Beziehungen zwischen der Organisation P-26 und ähnlichen Organisationen im Ausland. Cornu fand keine solchen Verbindungen zum Ausland. Die Geheimorganisationen der Nato-Länder hätten sich in internationalen Komitees vereinigt, wobei die P-26 sich an diesen Komitees nicht beteiligt habe, schreibt Cornu.

Beziehungen zu britischen Diensten
Die Organisation P-26 habe indes bilaterale Beziehungen zu den offiziellen britischen Diensten unterhalten, speziell zu den Nachrichtendiensten. Diese Verbindungen hätten insbesondere die Teilnahme der P-26-Kader an regelmässigen Kursen und Übungen in Grossbritannien umfasst.