P-26: Bundesrat veröffentlicht anonymisierte Version von Untersuchungsbericht

Keystone-SDA
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Bern,

Der Bundesrat hat am Mittwoch eine anonymisierte Version des «Berichts Cornu» aus dem Jahr 1991 zur Geheimarmee P-26 veröffentlicht. Darin geht es um die Beziehungen zwischen der Organisation P-26 und ähnlichen Organisationen im Ausland.

7. Dezember 1990 an einer Pressekonferenz im Bundeshaus in Bern: Efrem Cattelan alias «Rico» (r.), seit 1979 Chef der Geheimarmee P-26, nimmt erstmals Stellung zur von ihm mitaufgebauten und geleiteten geheimen Widerstandsorganisation. Schützenhilfe erhält er vom früheren Generalstabschef und Historiker Hans Senn (l.). Generalstabschef Heinz Häsler (m.), versichert seinerseits, dass die Organisation definitiv aufgelöst werde.
7. Dezember 1990 an einer Pressekonferenz im Bundeshaus in Bern: Efrem Cattelan alias «Rico» (r.), seit 1979 Chef der Geheimarmee P-26, nimmt erstmals Stellung zur von ihm mitaufgebauten und geleiteten geheimen Widerstandsorganisation. Schützenhilfe erhält er vom früheren Generalstabschef und Historiker Hans Senn (l.). Generalstabschef Heinz Häsler (m.), versichert seinerseits, dass die Organisation definitiv aufgelöst werde. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bundesrat hat einen Bericht zur Geheimarmee P-26 aus dem Jahr 1990 veröffentlicht.
  • Die anonymisierte Fassung des «Cornu-Berichts» stellt keine ständigen Verbindungen der P-26 ins Ausland fest.
  • Die Geheimarmee war jedoch mit dem britischen Nachrichtendienst in Kontakt.

Der Bundesrat sei zum Schluss gekommen, dass aus Sicht des Informations- und Datenschutzes der Veröffentlichung einer Kurzfassung des Berichts nichts im Weg stehe, schreibt er. Wegen des Persönlichkeitsschutzes seien jedoch einige Passagen geschwärzt worden. Die vollständige Version ist weiterhin als «geheim» klassifiziert und bleibt bis 2041 unter Verschluss.

Eine Schweizer Geheimarmee

Die geheime Widerstandsorganisation P-26 war 1990 aufgedeckt und anschliessend aufgelöst worden. Neben einer parlamentarischen Untersuchung wurde damals auch eine Administrativuntersuchung durchgeführt.

Keine internationalen Verbindungen

Untersuchungsrichter Pierre Cornu untersuchte im Bericht die Beziehungen zwischen der Organisation P-26 und ähnlichen Organisationen im Ausland. Cornu fand keine solchen Verbindungen zum Ausland. Die Geheimorganisationen der Nato-Länder hätten sich in internationalen Komitees vereinigt, wobei die P-26 sich an diesen Komitees nicht beteiligt habe, schreibt Cornu.

Der Neuenburger Untersuchungsrichter Pierre Cornu untersuchte Anfang der 90er Jahre Verbindungen der P-26 zu ausländischen Organisationen.
Der Neuenburger Untersuchungsrichter Pierre Cornu untersuchte Anfang der 90er Jahre Verbindungen der P-26 zu ausländischen Organisationen. - Keystone

Beziehungen zu britischen Diensten

Die Organisation P-26 habe indes bilaterale Beziehungen zu den offiziellen britischen Diensten unterhalten, speziell zu den Nachrichtendiensten. Diese Verbindungen hätten insbesondere die Teilnahme der P-26-Kader an regelmässigen Kursen und Übungen in Grossbritannien umfasst.

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