ÖV-Tickets zu kompliziert: Touristen fahren in Basel schwarz
Weil die Ticketautomaten zu kompliziert sind, fahren viele Touristen in Basel schwarz. Die Busfahrer helfen, haben aber oft kaum Zeit.

Das Wichtigste in Kürze
- Viele Touristen in Basel lösen kein Ticket, weil sie am Automaten überfordert sind.
- Chauffeure können aussteigen und helfen, wenn die Zeit reicht.
- Doch wegen der neuen E-Doppelgelenkbusse wird die Zeit immer knapper.
Nach der Ankunft am Euro Airport wollen viele Touristen mit dem Bus in die Stadt Basel. Doch noch bevor sie einsteigen dürfen, gilt es eine Hürde zu überwinden, die für viele zu hoch ist. Dies zeigt ein Augenschein der «Basler Zeitung»: Touristen sind oftmals überfordert mit den Ticketautomaten der BVB und SBB – und fahren schwarz.
Gemeinsam mit dem Euro Airport und Basel Tourismus habe man der Situation am Flughafen zuletzt verstärkt Beachtung geschenkt. Dies sagt Benjamin Schmid, der Leiter Unternehmenskommunikation der BVB. Die Automaten seien aber grundsätzlich so programmiert, dass sie einen möglichst einfachen und reibungslosen Ticketprozess ermöglichten.

Das Fahrpersonal könne den Touristen Auskunft geben und helfen, sagt Schmid. Busfahrer können also aussteigen und Personen helfen. Doch die Zeit sei wegen der Abfahrzeiten oftmals knapp. Und seit der Fahrplanänderung und der Inbetriebnahme der E-Doppelgelenkbusse sei sie noch knapper.
Denn die Busse warten neu bei der Endhaltestelle «Euro Airport Verwaltung» und laden dort ihre Batterien auf. Der Frage, ob Fahrer Touristen ohne Ticket einsteigen lassen, wenn die Zeit nicht reicht, um zu helfen, weicht Schmid aus. Das lasse sich nicht pauschal beantworten, jeder Passagier sei verpflichtet, ein Ticket zu lösen.
Glück habe Touristen, die am Flughafen ankommen und eine Unterkunft in Basel gebucht haben: Schilder über den Ticket-Automaten weisen darauf hin, dass ein Buchungsbeleg als Fahrausweis benutzt werden darf.