Die bekannte Outdoor-Marke Patagonia will nicht mehr wachsen. Nach einer Überprüfung der Strategie stünden andere Faktoren im Vordergrund, sagte der Konzernchef von Patagonia, Ryan Gellert, in einem Interview gegenüber der «NZZ am Sonntag».
Die in der Schweiz bekannte Outdoor-Marke Patagonia hat im Jahr 2020 beschlossen, nicht mehr einfach nur weiter wachsen zu wollen. (Symbolbild)
Die in der Schweiz bekannte Outdoor-Marke Patagonia hat im Jahr 2020 beschlossen, nicht mehr einfach nur weiter wachsen zu wollen. (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/JEAN-CHRISTOPHE BOTT
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • «Immer grösser zu werden, heisst nicht zwingend, effektiver zu sein.

Wir wollen unsere Anliegen jetzt vom Wachstum entkoppeln«, erklärte er. Patagonia wolle, eine neue Definition für Erfolg finden, hiess es weiter.

«Ich möchte zum Beispiel in unseren Umsatzzahlen jede Referenz zu Wachstum eliminieren. Dafür sollen neue Aspekte wie die Umweltverträglichkeit mitberücksichtigt werden», hob der 48-Jährige zudem hervor.

Gleichzeitig solle das Unternehmen aber profitabel sein. «Ohne Marge haben wir keine Mission», hiess es weiter. Der Konzern müsse einen akzeptablen, wettbewerbsfähigen Betrag verdienen, betonte der Manager. «Mehr nicht.»

Im Jahr 2020 habe die Firma eine Pause eingelegt und eine Art Neuerfindungsprozess eingeleitet. «Wir haben Ideen entwickelt, wie wir in die Zukunft gehen wollen. Denn wir wollen, dass es unsere Firma noch in hundert Jahren gibt, das ist unser Horizont», erklärte er. So plane Patagonia, künftig weniger Neuware zu produzieren und sich stattdessen auf den Wiederverkauf von Secondhand-Produkten zu konzentrieren.

«Wir wollen, dass unsere Kunden uns unsere Produkte zurückverkaufen», hiess es ausserdem von Gellert. «Wir putzen und reparieren sie mit den neusten Technologien und verkaufen sie dann zu einem signifikant tieferen Preis wieder», erklärte er. Patagonia habe obendrein vor, Kleider in Zukunft zu vermieten. «Diese Programme sollen auf der ganzen Welt skaliert und zu einem wichtigen Teil unseres Geschäfts werden», hiess es gegenüber der «NZZ am Sonntag».

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

NZZ