Ostschweizer Kantone bauen aufgrund der US-Zölle auf Kurzarbeit
Die Regierungen der Kantone St. Gallen und Thurgau setzen zur Bewältigung der Folgen der US-Zölle auf Kurzarbeit.

Die Regierungen der Kantone St. Gallen und Thurgau wollen zur Bewältigung der Herausforderungen aufgrund der US-Zölle auf Kurzarbeit bauen. Kritisch sehen sie eigene Interventionen zugunsten betroffener Unternehmen. Industriepolitische Massnahmen seien teuer und könnten zu Wettbewerbsverzerrungen führen.
Sieben Prozent der Ausfuhren vom Thurgau ins Ausland gingen im vergangenen Jahr in die USA, dem hinter Deutschland zweitwichtigsten Absatzmarkt für Thurgauer Unternehmen. Das schreibt die Kantonsregierung in der Beantwortung eines politischen Vorstosses.
Für die von den US-Importzöllen von 39 Prozent auf Schweizer Produkte stark betroffenen Unternehmen sei die Lage sehr herausfordernd. Dem Regierungsrat lägen bislang vereinzelte Meldungen von Thurgauer Unternehmen vor, «die auf einen drohenden Stellenabbau schliessen lassen».
Auf kantonale Massnahmen zugunsten dieser betroffenen Firmen will die Thurgauer Regierung jedoch verzichten. Gegenüber industriepolitischen Interventionen sei Zurückhaltung geboten.
Zurückhaltung bei industriepolitischen Interventionen
Diese Meinung teilt die St.Galler Regierung, die zum gleichen Thema auf einen politischen Vorstoss antwortet. Aussenwirtschaftliche Herausforderungen müssten gegebenfalls gesamtschweizerisch angegangen werden. Der Regierungsrat verweist in erster Linie auf die Verlängerung der Höchstbezugsdauer von Kurzarbeitsentschädigungen auf 24 Monaten.
Das schaffe Planungssicherheit für betroffene Unternehmen, schreibt diesbezüglich auch die Thurgauer Regierung. Sie vertraue auf die Wirtschaftsdiplomatie des Bundesrats. Ausserdem habe die Schweizer Wirtschaft in der Vergangenheit schon mehrfach gezeigt, dass sie dank ihrer Flexibilität, Offenheit und Innovationskraft gestärkt aus solchen Krisen kommen könne.