Ortsbürger kassieren Miete – Zoff um Aargauer Sex-Club
Der Sex-Club FKK Neuenhof hat wieder geöffnet. Die Ortsbürger profitieren vom Mietzins – und stehen in der Kritik.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Mieteinnahmen des Sex-Clubs in Neuenhof gehen an die Ortsbürger.
- Diese verdienen damit jährlich 300'000 Franken.
- Von der EVP kommt heftige Kritik.
Der Saunaclub FKK Neuenhof ist zurück im Geschäft. Nach Umbauarbeiten feierte das Bordell an der Ringstrasse 14 am Freitag seine Wiedereröffnung.
Das tönt dann so: «Grand Opening. Eintritt nur 49 Franken, 15 bis 20 Top-Girls. Die erste halbe Stunde Vollservice gratis.»
Gut zu wissen: Das Gewerbehaus, in dem sich der Club befindet, gehört den Ortsbürgern von Neuenhof. Für sie ist die Miete eine wichtige Einnahmequelle, wie das «Badener Tagblatt» berichtet.

Die Ortsbürgergemeinde erwarb das Gebäude 2017 für 1,1 Millionen Franken. Damals war allen bewusst, dass dort bereits seit Jahren ein Bordell betrieben wird. Insgesamt erzielen die Ortsbürger jährlich Einnahmen von rund 300'000 Franken.
Kritik aus der EVP
EVP-Grossrat und Wettinger Einwohnerrat Lutz Fischer kritisiert nun im «Badener Tagblatt» die Gemeinde. Es sei nicht richtig, dass die Ortsbürger als öffentliche Hand Prostitution unterstütze. Und dann auch noch von den Mietzinseinnahmen profitiere.

Er bezeichnet die Eröffnungsaktion als «menschenunwürdig» und fordert von der Ortsbürgergemeinde «ethisch andere Massstäbe». Denn: Keine Frau mache so etwas freiwillig.
Übrigens: Das Gewerbehaus in Neuenhof grenzt an das Gebiet Härdli, wo ein neues Quartier für bis zu 900 Menschen entstehen soll.
Das Projekt liegt jedoch auf Eis. Richtig geraten: Wegen Widerstand aus der Bevölkerung.