Vor zwölf Jahren installierte Nistkästen für Mauersegler am Bundeshaus in Bern bleiben weitgehend ungenutzt.
Westseite des Bundeshauses
An der Westseite des Bundeshauses sollen sich seltene Alpen- und Mauersegler einnisten können. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/PETER SCHNEIDER

Zwölf vor Jahren am Bundeshaus in Bern installierte Nistkästen für Mauersegler haben ausser Spatzen keine Vögel angelockt. Weil Kästen vor dem Bürofenster von Bundesrat Ignazio Cassis hängen, lockten die Fachleute die Vögel vorerst nicht mit Rufklängen an.

Martin Schuck, stellvertretender Geschäftsführer von Birdlife Schweiz, bestätigte der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Mittwoch entsprechende Informationen.

Im Frühling hätten Ornithologen Mauerselger mit Lockrufen ab Band anlocken können. Es gibt Tongeräte, die Rufe der Segler in Kolonienähe abspielen können, um auf potenzielle Brutplätze aufmerksam zu machen. Darauf wurde am Bundeshaus bislang verzichtet.

Optimismus trotz fehlenden Erfolgs

Man sei mit den zuständigen Personen des Bundeshauses zum Schluss gekommen, dass es nicht unproblematisch sei, derartige technische Geräte in Hörweite des Büros von Aussenminister Ignazo Cassis zu installieren, sagte Schuck. Eine Rolle hätten auch Sicherheitsüberlegungen gespielt.

Der Vogelexperte äusserte sich optimistisch, dass sich in den nächsten Jahren doch noch Mauer- oder Alpensegler am Bundeshaus einquartieren. Zwei Kästen seien inzwischen mit Haussperlingen besetzt: einer auf der Aare-Seite, ein anderer in Richtung Innenstadt.

Zur Förderung der gefährdeten Alpen- und Mauersegler waren im Frühling 2021 am Bundeshaus zwölf Nistkästen montiert worden. Lanciert hatte die Idee der damalige Nationalratspräsident und Ornithologe Andreas Aebi (SVP/BE). Die geschützten Gebäudebrüter sind nur im Sommer in der Schweiz und bauen ihre Nester ausschliesslich an Gebäuden, unter Dächern, in Rollladenkästen oder Lukarnen. Segler kehren jedes Jahr in ihr altes Nest zurück.

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