Nidwaldner Wirtschaft laut Regierung in «Position der Stärke»
Die Exportwirtschaft des Kantons Nidwalden steht durch hohe US-Zölle vor einer Herausforderung. Doch wie stark wird der Kanton tatsächlich betroffen sein?

Die Nidwaldner Volkswirtschaft exportiert anteilsmässig mehr als jeder andere Kanton in die USA. Volkswirtschaftsdirektor Othmar Filliger (Mitte) geht aber davon aus, dass sie aus einer Position der Stärke auf die hohen US-Zölle reagieren kann.
Nidwalden publizierte am Freitag den kantonalen Wirtschaftsbarometer. Demnach bezeichneten zum Zeitpunkt der Umfrage 55 Prozent der Unternehmen ihre Aussichten für die nächsten zwölf Monate als «gut», weitere 41 Prozent als «befriedigend».
Die Umfrage wurde indes noch vor der Ankündigung der USA durchgeführt, aus der Schweiz importierte Güter mit einem Zollsatz von 39 Prozent zu belegen. Es sei davon auszugehen, dass sich die Stimmung inzwischen abgekühlt habe, teilte der Kanton Nidwalden mit.
Im Juni habe es bei den Nidwaldner Unternehmen zwar bereits eine Verunsicherung gegeben, sagte Landammann Filliger auf Anfrage. Es habe damals aber noch Hoffnung auf eine deutlich bessere Einigung gegeben.
Unklare Auswirkungen und Reaktion
Wie sich die Zölle auf Nidwalden auswirken, kann gemäss Filliger derzeit noch nicht abgeschätzt werden. Er wies aber darauf hin, dass seit dem 2. April, als US-Präsident Donald Trump Zölle ankündigte, nur eine Anfrage für Kurzarbeitsentschädigung eingegangen sei. In der letzten Woche habe es einzig Erkundigungen danach gegeben.
Filliger bezeichnete die Nidwaldner KMU-Landschaft als «breit diversifiziert». Allerdings ist die kantonale Volkswirtschaft stark von einem Unternehmen, den Pilatus Flugzeugwerken, geprägt.
Der Flugzeugbauer erzielt rund die Hälfte seines Umsatzes in den USA. Die Nidwaldner Exporte gehen zu 47 Prozent in die Vereinigten Staaten, 85 Prozent davon entfallen auf Flugzeuge. Dies hat die Luzerner Kantonalbank am Mittwoch in einem Bericht festgehalten.
Am Freitag gab Pilatus einen temporären Lieferstopp in die USA bekannt. Die Flugzeugwerke sind mit 3000 Angestellten der wichtigste Arbeitgeber im rund 45'000 Einwohner zählenden Nidwalden.
Pilatus: Der Gigant unter Druck
Auf die Frage, ob das Unternehmen ein Klumpenrisiko sei, sagte Filliger, dass es in Nidwalden gar nicht Platz gebe für mehrere so grosse Unternehmen. Zudem seien die Flugzeugwerke nicht nur für Nidwalden, sondern auch für umliegende Kantone ein wichtiger Arbeitgeber, auf den man stolz sei.