Nidwaldner finden Sicherheitskonzept «übertrieben»

Dieses Wochenende findet auf dem Bürgenstock der Ukraine-Friedensgipfel statt. Delegationen von 92 Ländern sind dabei – darunter auch der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz und US-Vizepräsidentin Kamala Harris. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist ebenfalls angereist.

Das Sicherheitsaufgebot ist entsprechend gross. Der Berg ist seit Donnerstagmittag abgeriegelt. Die Polizei kontrolliert die Zufahrten, in die rote Zone kommt nur, wer eine Bewilligung hat.

Anwohner brauchen also einen Ausweis, wenn sie nach Hause kommen wollen. Eine solche Akkreditierung muss persönlich abgeholt werden. Auch Fahrzeuge müssen akkreditiert sein.

Bei einigen Anwohnern sorgt das für Ärger. «So ein dermassen übertriebenes und unlogisches Sicherheitskonzept», ärgert sich ein Facebook-Nutzer. Und fügt hinzu: «Einfach unglaublich!»

«Dafür, dass man vor Jahren noch die Armee abschaffen wollte, ist das alles echt zu viel», meint eine andere Nutzerin.

Ein weiterer User schreibt: «Was bringt ein Friedensgipfel, wenn man nicht beide Kriegsparteien an einem Tisch hat? Schade um die Steuergelder, die hier verschwendet werden.»

Die Armee hat auf dem Bürgenstock vier Hauptaufgaben, erklärte Divisionär Daniel Keller bereits gegenüber Nau.ch. Die erste ist der Schutz wichtiger und kritischer Infrastruktur, die zweite umfasst Luftaufklärung, Lufttransport und Einsätze aus der Luft. Überwachung und Intervention auf See ist Aufgabe Nummer drei, Führung und Erbringen von logistischen Leistungen die vierte.

Eine weitere Facebook-Nutzerin glaubt jedoch nicht, dass alle, die sich über das Sicherheitskonzept beschweren, direkt betroffen sind. «Jetzt mal ehrlich: Wie viele von denen, die am Schimpfen sind, wohnen in der Sperrzone?», fragt sie. «Wahrscheinlich keine.»

Auch die angereisten Journalisten mussten sich strengen Sicherheitskontrollen unterziehen. Bei jeder einzelnen Tasche wird ein Sprengstoffabstrich vorgenommen. Erst nach insgesamt drei Kontrollen dürfen sie ins Hotel.