Neunte Verhandlungsrunde im Baugewerbe endet ohne Einigung

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Bern,

Auch die neunte Verhandlung zwischen Baumeistern und Bauarbeitern scheiterte. Ab Januar 2026 drohen ein vertragsloser Zustand und ein nationaler Streik.

Baugewerbe
Die neunte Runde der Verhandlungen zwischen Baumeistern und Bauarbeitern brachte erneut keine Einigung. (Symbolbild) - dpa

Auch die neunte Verhandlung zwischen Baumeistern und Bauarbeitern hat keine Einigung gebracht. Im schlimmsten Fall drohe ab Januar ein vertragsloser Zustand und ein nationaler Branchenstreik, so die Gewerkschaften.

Zwar hätten bei vielen Streitpunkten bei den Verhandlungen zum auslaufenden Landesmantelvertrag Bau (LMV) mögliche Lösungen entwickelt werden können, teilten die Gewerkschaften Syna und Unia am Dienstag mit. Ein Vertragsabschluss werde aber durch «eine radikale Forderung der Baumeisterspitze verhindert».

Familienfreundliche Arbeitszeiten gegen Personalnot

Massnahmen gegen die Personalkrise im Baugewerbe seien zwingend, nämlich familienfreundlichere Arbeitszeiten und Kaufkraftsicherung bei den Effektivlöhnen. Der Baumeisterverband knüpfe hingegen einen neuen LMV an eine Forderung, den bestehende Artikel zu regelmässigen Lohnverhandlungen aus dem Vertrag zu streichen.

Dies würde das Ende eines sozialpartnerschaftlichen Grundprinzips bedeuten, so die Gewerkschaften. Dieses Ultimatum sei ein Angriff auf die Kaufkraft der Bauleute und öffne Tür und Tor für Lohndumping.

Baumeister blockieren Kompromiss

Am 12. Dezember sollen die Verhandlungen weiter gehen. Zeigten sich die Baumeisterspitze nicht kompromissbereit, «wird es keine Lösung geben», so die Gewerkschaften. In diesem Fall trete per 1. Januar 2026 automatisch der vertragslose Zustand ein – «zum ersten Mal seit über einem Jahrzehnt».

Nachdem sich rund 15'000 Bauarbeiter zwischen Mitte Oktober und Anfang November 2025 an einer landesweiten Protestwelle beteiligten, drohe Anfang 2026 ein nationaler Branchenstreik. Der LMV regelt die Arbeitsbedingungen der rund 80'000 Bauarbeiter.

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