Für die Sommerferien will Schweiz Tourismus ein neues GA lancieren. Damit sollen Touristen zum Reisen im Inland animiert werden.
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Martin Nydegger, Chef von Schweiz Tourismus. (Archiv) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Schweiz Tourismus blickt vorsichtig optimistisch in den Sommer.
  • Touristen aus den Nachbarländern dürften zahlreich erscheinen.
  • Fernreise-Touristen bleiben noch aus – das trifft Teile der Branche hart.

Die Touristen aus den wichtigen Ländern Deutschland, Frankreich, Benelux und Grossbritannien dürften deutlich zahlreicher kommen als letztes Jahr. «Der Sommer wird stark», sagte Schweiz-Tourismus-Direktor Martin Nydegger am Mittwoch vor den Medien in Zürich.

Die Gäste aus Europa kämen zurück. Bei den Franzosen rechne er mit einem Plus von 20 Prozent im Vergleich zu 2020. Bei den Deutschen dürfte der Zuwachs 15 Prozent betragen.

Bei den Touristen aus den Benelux-Ländern und Grossbritannien erwarte er einen Anstieg von je 10 Prozent. Dies, obwohl die Pandemieaussichten auf der Insel wieder dunkler würden, sagte Nydegger.

Fernreise-Erschwernisse bleiben vorerst

«Wir gehen davon aus, dass die Reiserestriktionen fallen werden. Und die französischen Gäste werden nicht alle gleich wieder ins Flugzeug steigen», sagte der Schweiz Tourismus-Direktor.

Fliegen sei noch mühsam. Man müsse viele Dokumente parat haben. Diese Hürden würden noch viele hindern, gleich Fernreisen zu unternehmen. Davon profitiere die Schweiz.

Flughafen Zürich
Passagiere warten am Flughafen Zürich. (Archivbild) - Keystone

In den Fernmärkten stünden die Vorzeichen gut für die USA: «Die ersten amerikanischen Gäste sollten diesen Sommer wieder in die Schweiz reisen, wir sehen ein Plus von 50 Prozent», sagte Nydegger. Schweiz Tourismus gehe davon aus, dass der Bundesrat weitere Lockerungen umsetze.

«Und nach dem letztjährigen fast vollständigen Ausfall der arabischen Gäste sind wir optimistisch, wieder einige von ihnen in ihrer Hochsaison, unserem Schweizer Sommer, begrüssen zu dürfen», sagte Nydegger. Auch aus Korea und Hongkong, wo per 1. Juli Reisebeschränkungen gelockert werden, sollten bereits im Herbst wieder erste Gäste eintreffen.

Fernost-Touristen fehlen

Dagegen sieht es düster für Gäste aus Fernost und Ozeanien aus. «Für Festland-China, Japan oder auch Australien jedoch erwarten wir leider vorläufig keine Lockerungen der Einreiseregimes», sagte Nydegger.

Touristen Coronavirus
Chinesische Touristen in Luzern vor der Kapellbrücke im Mai 2019. - Keystone

Trotz des Aufschwungs werde es im Gesamtjahr 2021 nochmals einen Rückgang von 5 Prozent bei den Übernachtungen im Vergleich zu 2020 geben. Das liege am schlechten Winter, erklärte Nydegger. Gesamthaft würden 1,2 Millionen Übernachtungen fehlen, vor allem weil die Gäste aus Übersee ausblieben.

Diese Touristen aus den fernen Ländern gäben auch durchschnittlich mehr aus als die Schweizer Gäste. «So fehlt praktisch eine Viertelmilliarde Franken an Wertschöpfung», sagte Nydegger.

Unterschiedliche Entwicklungen innerhalb der Branche

Die Rückmeldungen aus der Branche zur Buchungslage seien unterschiedlich. So gehe Seilbahnen Schweiz für diesen Sommer wieder vor allem von einheimischen Gästen aus und setze grosse Hoffnungen auf angepasste Rahmenbedingungen, sagte Nydegger.

Die Buchungen in der Parahotellerie seien stark. Die Auslastung von Ferienwohnungen und Campingplätzen sei sehr hoch. In den Hochsaisonmonaten Juli und August seien sie gar fast ausgebucht.

Sommer Campingplätze Coronavirus
Ein Campingplatz. (Symbolbild) - dpa

Dagegen befürchten die Hotels grosse Verluste durch die nach wie vor fehlenden ausländischen Gäste. Die Gesamtauslastung der Schweizer Hotellerie dürfte zwischen Juni und August wohl nur 48 Prozent betragen, sagte Nydegger. Das seien deutlich weniger als im Rekordjahr 2019, als 72 Prozent der Hotelbetten voll gewesen seien.

Neues GA für die Sommerferien

Insbesondere die Stadthotels seien schlecht gebucht. Um die Touristen zu locken, hat Schweiz Tourismus ein Generalabonnement für den Sommer lanciert. Mit dem GA können die Gäste einen Monat lang mit dem öffentlichen Verkehr im ganzen Land herumfahren. Das GA wird elf Franken pro Tag kosten.

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