Kantone, Privatassekuranz und Kantonale Gebäudeversicherer wollen künftig gemeinsam bei der Bewältigung von Erdbeben aktiv werden.
Eine Karte mit Erdbeben auf einem Bildschirm beim Schweizerischen Erdbebendienst der ETH Zürich (SED). (Archivbild)
Eine Karte mit Erdbeben auf einem Bildschirm beim Schweizerischen Erdbebendienst der ETH Zürich (SED). (Archivbild) - sda - KEYSTONE/CHRISTIAN BEUTLER
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Das Wichtigste in Kürze

  • Behörden wollen künftig gemeinsam bei der Bewältigung von Erdbeben aktiv werden.
  • Zu diesem Zweck wird die Schadenorganisation Erdbeben ins Leben gerufen.
  • Die Organisation soll den Betrieb ab 2023 aufnehmen.

Kantone, Privatassekuranz und Kantonale Gebäudeversicherer wollen künftig gemeinsam bei der Bewältigung von Erdbeben aktiv werden. Sie haben zu diesem Zweck die Schadenorganisation Erdbeben (SOE) gegründet. 2023 soll der operative Betrieb laut Mitteilung aufgenommen werden.

In der Schweiz kann laut dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz (Babs) jederzeit ein starkes Erdbeben auftreten. Erdbeben gehörten zusammen mit Strom-Mangellagen und Pandemien zu den grössten Risiken der Schweiz. Die gesamten volkswirtschaftlichen Kosten eines Erdbebens könnten 100 Millionen Franken übersteigen.

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Nirgends in der Schweiz werden derart viele Erdbeben registriert wie im Kanton Wallis. - Keystone

Die SOE soll im Ereignisfall sicherstellen, dass der Wiederaufbau nach einem Erdbeben rasch an die Hand genommen werden kann. Sie soll die Kantone aktiv unterstützen bei der Beurteilung der beschädigten Gebäude und bei der Abschätzung der Kosten für den Wiederaufbau.

Finanzierung unter Beteiligten aufgeteilt

Künftig soll die SOE die technische Infrastruktur und die nötigen Basisinformationen zu den beschädigten Gebäuden zur Verfügung stellen. Auf dieser Grundlage und einer örtlichen Beurteilung der Situation entscheiden die zuständigen Behörden nach einem Ereignis, ob die betroffenen Gebäude weiter genutzt werden können.

Laut Mitteilung ist nur eine landesweite, breit abgestützte Organisation in der Lage, das dafür nötige Fachwissen bereitzustellen und die Kosten für den Wiederaufbau innert nützlicher Frist zu ermitteln.

Getragen und finanziert wird die SOE durch die Kantone, die Kantonalen Gebäudeversicherungen und die Privatversicherungen. Fachstellen des Bundes, etwa der Schweizerische Erdbebendienst, das Babs und das Bundesamt für Umwelt unterstützen die SOE ebenfalls und stellen auch eine Koordination mit den Massnahmen des Bundes zur Erdbebenvorsorge sicher.

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