Neue Massnahme: Aargau verbietet elektronische Geräte an Schulen
Der Kanton Aargau erlässt ein Verbot aller elektronischen Geräte an Schulen. Die neue Regelung wurde vor den Sommerferien erlassen.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Kanton Aargau erlässt ein Handyverbot an allen Schulen.
- Für Lehrpersonen sind solch klare Massnahmen oft entlastend.
- Kritische Stimmen betonen, dass man eher den Umgang mit den Geräten schulen sollte.
Mit dem Start des neuen Schuljahres gilt an den Schulen im Kanton Aargau ein Handyverbot.
Colette Basler ist Präsidentin von «Bildung Aargau» und oberste Vertreterin der Lehrpersonen im Kanton. Sie berichtet in einem Interview mit SRF über die Vor- und Nachteile eines solchen Verbots.
Entscheidend sei für sie, dass Kinder und Jugendliche die bestmöglichen Voraussetzungen für eine gute Lernumgebung haben.
Die neue Regelung soll der Beeinträchtigung des Lernklimas und des sozialen Austauschs entgegenwirken. Risiken wie Ablenkung, Cybermobbing oder der Zugang zu unangemessenen Inhalten seien nicht zu unterschätzen, schreibt der Kanton auf der Schulportal-Webseite.
Neue Regelungen der Kantone
Die Regelungen sind je nach Kanton und Schulkultur unterschiedlich. Während der Kanton Aargau ein generelles Verbot von elektronischen Geräten im Schulhaus vorsieht, sind andere Kantone kulanter.
Gewisse Kantone, beispielsweise Basel-Stadt, Luzern und Schwyz, haben kein kantonales Verbot. Andere Kantone diskutieren über mögliche Regelungen. Der Kanton Waadt hat schon seit 2018 ein Handyverbot.
Auch einzelne Gemeinden sind schon vorangegangen. Köniz BE hat die Handys bereits im Februar 2025 verboten.
Eltern in der Verantwortung
Die Reaktionen der Eltern fallen unterschiedlich aus. «Ein grosser Teil ist froh über eine klare Regelung. Es gibt aber auch Eltern, die ihre Kinder jederzeit erreichen wollen», sagt Colette Basler im SRF-Interview.
Mit der fortschreitenden Digitalisierung, beispielsweise mit KI, erlebe man mit neuen Technologien ein exponentielles Wachstum. Um dies kinder- und schulfreundlich zu gestalten, brauche es Aufklärungsarbeit.
Die Thematisierung des Umgangs ist auch in der Schule aktuell. Es benötigt eine gewisse Flexibilität, um die elektronischen Geräte für Unterrichtszwecke einzusetzen.
Kritische Stimmen
Viele wollen lieber den Umgang mit Handys schulen und sind von den Handyverboten an Schulen wenig überzeugt.
Colette Basler meint dazu: «Solche Verbote können kurzfristig helfen, sind aber langfristig keine Lösung. Schülerinnen und Schüler müssen lernen, verantwortungsvoll mit dem Handy umzugehen.»
Denn die Entwicklung liesse sich eben nicht durch ein Verbot stoppen. Digitale Geräte unterstützen die Schüler unter anderem auch bei der Informationsbeschaffung und können neue Lernmethoden fördern.