Nanopartikel bringen den Stoffwechsel von Algen durcheinander
Wenn Algen Silberpartikel aufnehmen, können einzellige Organismen weniger Sauerstoff produzieren. Dies sagt ein schweizerisch-amerikanisches Forschungsteam.

Das Wichtigste in Kürze
- Wenn Algen Silberpartikel aufnehmen, können sie weniger Sauerstoff produzieren.
- Schweizerisch-amerikanische Forschende erforschten die Auswirkung der Teilchen.
- Die Alge Poterioochromonas malhamensis erzeugt fast 50 % des Sauerstoffs den wir einatmen.
Was geschieht, wenn Algen winzige Silberpartikel aufnehmen? Eine Studie eines schweizerisch-amerikanischen Forschungsteams lässt vermuten, dass die einzelligen Organismen dadurch weniger Sauerstoff produzieren können. Sie stecken in Kleidung, Kosmetika und sind interessant, um etwa Medikamente zu entwickeln: Nanopartikel aus Silber.
Die winzigen Teilchen mit antibakteriellen Eigenschaften gelangen immer häufiger in die Umwelt. Welche Auswirkungen dies hat, ist noch wenig erforscht. Die Forschenden liefern nun gemeinsam mit ihren US-Kollegen ein fehlendes Puzzlestück.
Schadstoffe in Nahrungskette
Sie nahmen die goldbraune Alge namens Poterioochromonas malhamensis unter die Lupe. Diese Einzeller erzeugten fast die Hälfte des Sauerstoffs, den wir atmen. Dies sagte die Umweltchemiker Vera Slaveykova von der Uni Genf gemäss einer Mitteilung der Hochschule. Und da sie sich zuunterst in der Nahrungspyramide befänden, reicherten sich Schadstoffe in der Nahrungskette an.
Weniger effiziente Photosynthese
Im Labor behandelten die Forschenden die Algen mit Nanosilber und untersuchten, wie sich deren Stoffwechsel dadurch veränderte. Demnach führten die winzigen Partikel zu einem erhöhten oxidativen Stress der Algen. Sowie zu einer weniger effizienten Photosynthese und damit zu einer geringeren Sauerstoffproduktion.
Die von den Silbernanopartikeln freigesetzten Silberionen waren dabei der wichtigste Toxizitätsfaktor, wie die Forschenden im Fachmagazin «Scientific Reports» berichten. Ob andere Algenarten ähnlich reagieren wie die im Labor untersuchten, müsse noch erwiesen werden, so die Forschenden.