Viele Missbrauchsfälle haben den Glauben der Schweizer erschüttert. Die katholische Kirche verzeichnet vermehrt Austritte.
Missbrauch Papst Franziskus
Papst Franziskus betet bei der Eröffnung des Gipfeltreffens zum Thema Missbrauch im Februar 2019. - DPA
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die katholische Kirche hat mit Skandalen zu kämpfen.
  • Gläubige verabschieden sich vermehrt von der Kirche.

Die Missbrauchsfälle haben die katholische Kirche in eine schwere Krise gestürzt. Aber nicht nur die Institution selbst ist davon betroffen. Auch die Gläubigen scheinen der Kirche nicht mehr hundertprozentig zu vertrauen.

Wie die «Sonntagszeitung» schreibt, verzeichnete die katholische Kirche 2018 im Kanton St. Gallen 2384 Austritte. In der Region Bern sind es 967, die höchste bis dato erfasste Zahl. In Zürich trennten sich 5800 Gläubige von der Kirche.

Dramatischer Vertrauensverlust

Gegenüber der «Sonntagszeitung» sagt Simon Spengler: «Der Vertrauensverlust in die Kirche ist dramatisch.» Spengler ist Bereichsleiter Kommunikation und Kultur der katholischen Kirche im Kanton Zürich.

Das Ausmass des Problems ist im Vatikan angekommen. Im Februar tagte dieser während vier Tagen zum Thema Missbrauch. Viel kam dabei nicht heraus. In der Schweiz hat die Kirche hingegen mit handfesten Massnahmen reagiert.

Die Schweizer Bischofskonferenz hat zudem im Nachgang zum Missbrauchsgipfel neue Richtlinien erlassen. Seit Anfang März müssen Bewerbende einen Strafregister- sowie einen Sonderprivatauszug vorweisen. Es gibt zudem ein Fachgremium «Sexuelle Übergriffe im kirchlichen Umfeld».

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