Nach Bergsturz: So kämpft Lötschental nach Bergsturz um Tourismus
Ende Mai wurde Blatten VS von einem Bergsturz zerstört. Über 200 Gästebetten gingen auf einen Schlag verloren. Nun kämpft das Lötschental um den Tourismus.

Das Wichtigste in Kürze
- Blatten VS wurde am 28. Mai durch einen heftigen Bergsturz zerstört.
- Fast die Hälfte aller Gästebetten im Lötschental gingen dabei verloren.
- Um den Tourismus in der Region wieder anzukurbeln, braucht es Lösungen – und zwar schnell.
Durch den verheerenden Bergsturz am 28. Mai wurde das Dorf Blatten VS zerstört. Anwohnende verloren ihr ganzes Hab und Gut. Nun kämpft die Region mit den Folgen der Natur-Katastrophe.
Mit der Zerstörung von Blatten gingen auch über 200 Gästebetten verloren. Der Bergsturz raubte also fast die Hälfte der 650 Hotel- und Gruppenbetten im ganzen Lötschental. Dies berichtet der «Walliser Bote».
Und dies stellt eine ernsthafte Bedrohung für den Tourismussektor im Tal dar: Neben dem Verlust von Übernachtungsmöglichkeiten bedeutet dies auch einen erheblichen finanziellen Schaden für den Tourismus.
Wegen Bergsturz von Blatten fehlen 140'000 Franken Kurtaxen-Einnahmen
Die fehlenden Betriebe brachten jährlich rund 44'000 Übernachtungen und etwa 140'000 Franken an Kurtaxen-Einnahmen ein. Gelder, die nun fehlen.
Die Hotelkooperation «Die Lötschentaler», welche 2011 gegründet wurde, will dafür eine Lösung finden. Sie wollen das Angebot an Gästebetten im Tal wieder erhöhen – und das möglichst schnell.
Hotelier Lukas Kalbermatten ist Mitglied dieser Organisation. Er war Inhaber des Hotels Edelweiss in Blatten – bis es Ende Mai fast komplett zerstört wurde. Kalbermatten bleibt trotz der Herausforderungen optimistisch und will nach vorne schauen.
Für Kalbermatten ist aber klar: «Das Lötschental braucht sofort Gästebetten und nicht in fünf Jahren», sagt er zur Walliser Zeitung.
Eine mögliche Lösung kann man sich demnach auf der Lauchernalp vorstellen. Geplant ist ein Bau mittels Fertigmodulen.
50 bis 60 warme Betten sollen bis im Winter entstehen
Das Ziel: Bis zur Wintersaison wollen «Die Lötschentaler» 50 bis 60 warme Betten bereitstellen. Dafür seien sie derzeit verschiedene Offerten am Prüfen, so Lukas Kalbermatten.
Der Zeitplan für das Projekt ist ambitioniert: Bereits im August soll das Baugesuch eingereicht werden. Bis zum ersten Wintereinbruch Ende Oktober soll der Rohbau fertig sein.
Und auch die Finanzierung wird eine Herausforderung. Daher hat Hotelleriesuisse für die Hotellerie im Lötschental eine Spendenaktion ins Leben gerufen.
Kalbermatten sagt aber: «Hier geht es nicht um einen Renditebetrieb, sondern um eine Notlösung.» Die solle dem Tal helfen, die Stammkunden zu halten.
Ein Teil des Geldes müsse deshalb als À-fonds-perdu-Beiträge zur Verfügung stehen, sonst gehe es nicht. Man stünde daher neben den Banken auch mit anderen Institutionen in Kontakt.