Musical «Kinky Boots»: «Mehr Respekt, mehr Menschlichkeit»
Das Musical «Kinky Boots», basierend auf der wahren Geschichte eines Unternehmers, der Stiefel für Dragqueens herstellt, ist jetzt in der Schweiz zu sehen.

Ein englischer Unternehmer produziert auf dem Land Stiefel für Dragqueens. Das Musical «Kinky Boots» nach einer wahren Geschichte ist jetzt in der Schweiz zu sehen.
Als der Unternehmer Steve Pateman in den 1990er-Jahren einen ungewöhnlichen Anruf erhielt und gefragt wurde, ob seine Schuhfabrik Frauenstiefel in Männergrössen herstellen könnte, da konnte er all das nicht ahnen: dass seine Geschichte die Basis für einen Film und schliesslich ein erfolgreiches und vielfach preisgekröntes Musical mit der Musik eines Popstars werden würde.
«Kinky Boots» erzählt die Geschichte von Charlie Price, der die angeschlagene Schuhfabrik seines verstorbenen Vaters erbt. Um das Unternehmen zu retten, tut er sich mit Lola, einer selbstbewussten Dragqueen, zusammen.
Gemeinsam entwickeln sie eine neue Produktlinie – robuste, aber glamouröse Stiefel für Drag-Performer. Während sie versuchen, die Fabrikarbeiter zu überzeugen und die Produktion rechtzeitig für eine Modenschau fertigzustellen, lernen Charlie und seine Belegschaft, Vorurteile abzubauen und zu sich selbst zu stehen.
«Kinky Boots» gewinnt sechs Tony Awards
Das Skript für das Kultmusical, das 2012 in Chicago uraufgeführt wurde, stammt von Theater-Ikone Harvey Fierstein. Die mitreissende Musik komponierte die amerikanische Sängerin und Songwriterin Cyndi Lauper («Girls Just Wanna Have Fun»), die dafür mit dem Tony Award – dem wichtigsten Theater- und Musicalpreis – in der Kategorie «Beste Originalmusik» ausgezeichnet wurde. 2013 erhielt «Kinky Boots» ausserdem fünf weitere Tony Awards, unter anderem als «Bestes Musical».
Ein grosser «Kinky Boots»-Fan ist der Catwalk-Trainer und Juror bei der RTL-Show «Let's Dance» Jorge González. «Was wir vor allem brauchen, ist etwas mehr Respekt, etwas mehr Menschlichkeit und mehr Miteinander.
Genau das ist die klare Botschaft dieses Musicals – und sie ist gerade für die junge Generation wichtig», sagte der 58-Jährige der Deutschen Presse-Agentur in London. In der britischen Hauptstadt besuchte González die Proben, traf die Besetzung und plauderte mit Tosh Wanogho-Maud, der Lola spielt.
«Lola wehrt sich permanent gegen Geschlechternormen – Drag an sich ist eine Haltung», erklärte Wanogho-Maud. «Gleichzeitig zelebriert Drag die Weiblichkeit und zeigt, wie sich Maskulinität und Feminität verbinden.»
González: «High Heels sind ein Statement»
González, der selbst gern auffälliges Schuhwerk trägt, sieht es genauso. «High Heels sind für mich ein Statement», betont er. «Eine sehr persönliche Entscheidung mich so zu zeigen, wie ich bin – und mich selbst so anzunehmen.»
In der Schweiz wird nun erstmals die englischsprachige Originalproduktion aufgeführt. «Kinky Boots» gastiert vom 11. bis 23. November im Theater 11 in Zürich.






