Am Freitag kam es in Zürich zu mehreren Gewaltverbrechen. Selbst die Polizei wurde angegriffen.
Die Stadtpolizei Zürich musste am Samstagabend ausrücken (Symbolbild).
Die Stadtpolizei Zürich musste am Samstagabend ausrücken (Symbolbild). - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Zürich kam es zu Krawallen.
  • Selbst Polizisten wurden angegriffen.

Kurz nach 23 Uhr wurde am Samstag die Stadtzürcher Polizei und die Sanität alarmiert. An der Seepromenade Utoquai kam es zu einer Messerstecherei mit mehreren involvierten Personen. Ein 18-jähriger Staatenloser wurde lebensgefährlich verletzt.

Zwei weitere Personen aus Syrien und Lybien wurden ebenfalls verletzt. Die Täter konnten unerkannt fliehen. Als die Rettungskräfte vor Ort ankamen, eskalierte die Situation vollends. Teilweise vermummte Personen in FCZ-Fanmontur attackierten die Rettungskräfte.

Es flogen Steine und Flaschen. Zwei Polizisten wurden wegen den Angriffen verletzt. Es musste Verstärkung angefordert werden, dass die Sanitäter überhaupt zu den drei Verletzten gelangen konnte.

Wasserwerfer im Einsatz

Die Eskalationsstufe war so hoch, dass die Züricher Polizei gar mit einem Wasserwerfer anrücken musste. Tränengas und Gummischrot kam ebenfalls zum Einsatz. Mit diesen Mittel gelang es laut der Zürcher Stadtpolizei, den Mob zurückzudrängen.

Jedoch wurde nur eine Person festgenommen, die mutmasslich Flaschen geworfen hatte. Doch das war nicht die einzige Auseinandersetzung in der Nacht am Sonntag. Später in der Nacht musste die Polizei nochmals wegen einer Schlägerei zwischen mehreren Personen ausrücken.

Die Gruppe versuchte beim aufkreuzen der Polizei zu flüchten, dennoch konnten vier junge Männer festgenommen werden. Bei einem wurde die Hilfe eines Polizeihundes benötigt, der einen Mann am Bein verletzte. Zusätzlich wurde ebenfalls ein Polizist verletzt.

Gewalt gegen Polizisten

Gegenüber der Zeitung «Tagesanzeiger» sagte die Polizeisprecherin, dass «die Gewalt gegen Polizisten […] eine neue Dimension erreicht» habe. Es sei zudem absolut indiskutabel, dass der Zugang zu den Verletzten den Sanitätern verwehrt worden war.

Wiederholt ist es zu tätlichen Angriffen gegen Polizisten in Zürich gekommen. Teilweise solidarisieren sich gar Drittpersonen mit Tatverdächtigen. Gegenüber dem «Blick» sagte Max Hoffmann, Generalsekretär vom Verband Schweizerischer Polizeibeamter (VSPB): Der Respekt gegenüber Beamten und Behörden geht immer weiter zurück. So steigt die Gewaltbereitschaft automatisch.»

Gegenüber «20 Minuten» verurteilte der FCZ solche Ausschreitungen, distanzierte sich aber auch davon: «Die Vorfälle, welche sich am Bellevue und an der Seepromenade zugetragen haben, entziehen sich unserer Kenntnis und haben nichts mit dem Auswärtsspiel in Basel zu tun.» Der FCZ hatte am Samstag gegen den FC Concordia in Basel gespielt.

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