Meitli (†15) von Berikon AG hatte keinen Streit mit der Täterin

Der Fall Berikon AG sorgt für Schlagzeilen über die Grenzen hinaus. Vor allem in Portugal ist das Interesse gross – und bringt neue Erkenntnisse hervor.

Berikon AG
In der Nähe des Schützenhauses wurde in Berikon AG eine Gedenkstätte für das Opfer errichtet. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der «Fall Berikon» sorgt auch in Portugal für viele Schlagzeilen.
  • Medien aus dem Heimatland des Opfers schreiben von neuen Erkenntnissen im Fall.
  • Demnach soll es keinen Streit mit der mutmasslichen Täterin gegeben haben.
  • Zudem habe die 14-Jährige die Tat im Spital gestanden.

Der gewaltsame Tod einer 15-jährigen Jugendlichen in Berikon AG erschüttert nicht nur die Schweiz.

Besonders gross ist die Betroffenheit in Portugal, wie die «Aargauer Zeitung» berichtet. Das Opfer stammt aus einer portugiesischen Familie, die in Rudolfstetten AG lebt.

In Portugals Medien ist der Fall seither ein dominantes Thema. Teils mit neuen Details, die in der Schweiz bisher nicht bekannt waren.

Insbesondere die Boulevardzeitung «Correio da Manhã» widmet dem Tötungsdelikt von Berikon mehrere grosse Artikel.

Viele Artikel mit neuen Informationen zum «Fall Berikon»

Dort wird der Vater des Mädchens mit den Worten zitiert: «Mein Mädchen ging einfach nur für einen Spaziergang aus dem Haus, so wie sie das jeden Sonntag machte.»

Der Artikel erschien am Freitag, 16. Mai. An dem Tag berichteten auch weitere portugiesische Medien wie «Notícias de Coimbra» über den Fall.

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Die Zeitung stellt wegen «neuen Erkenntnissen» erste Berichte infrage. Demnach habe es vor der Tat – anders als vermutet – keinen Streit zwischen dem Opfer und ihrer 14-jährigen Freundin gegeben.

Laut einer dem Opfer nahestehenden Quelle seien die beiden Mädchen häufig gemeinsam im Wald von Berikon spazieren gegangen. Auch am Tag der Tat habe es keinen Konflikt gegeben.

Ein gezieltes Treffen zur Klärung eines Streits, wie zunächst vermutet, habe nicht stattgefunden.

Verdächtige soll Tat gestanden haben

Erste Spuren deuten darauf hin, dass das Opfer möglicherweise versucht habe, sich zu verteidigen. «Sie hätte ihr alles zugetraut – aber nicht das», wird die Quelle zitiert.

Die 14-jährige Verdächtige soll die Tat am folgenden Tag in einem Spital gestanden haben. Sie soll in der Schweiz geboren sein und verfüge über einen italienischen Migrationshintergrund.

Laut «Correio da Manhã» wiederum wurde die Jugendliche am vergangenen Freitag an Armen und Handgelenken operiert. Sie habe keinen Kontakt zu ihren Eltern.

Der Präsident des Portugiesischen Vereins Zürich, der rund zwei Kilometer vom Tatort entfernt lebt, wird in mehreren portugiesischen Medien zitiert.

Das Opfer habe am Boden kriechend um Hilfe gerufen. Die mutmassliche Täterin habe unterdessen nur Hilfe für sich selbst geholt, soll er gesagt haben.

Auch «Jornal de Notícias» griff die Aussagen des Vereinspräsidenten auf: «Niemand versteht, wie dies geschehen konnte. Sie waren zwei grossartige Freundinnen, beide sehr ruhig. Konflikte gab es nie.»

Die beiden sollen Nachbarinnen gewesen sein und sich seit ihrer Kindheit gekannt haben. Nur eine der beiden habe ein Messer mit in den Wald gebracht. Laut «Tele M1» handelte es sich um ein gewöhnliches Küchenmesser.

Enorme Anteilnahme in Portugal

Die Anteilnahme ist in Portugal enorm. In der Nacht auf Dienstag veröffentlichte «Correio da Manhã» einen Bericht zur Trauerfeier, die im nordportugiesischen Heimatdorf der Familie stattfand.

Der Leichnam wurde am Montag nach Porto überführt. Hunderte Menschen begleiteten den Trauerzug vom Gottesdienst zur Kapelle des Friedhofs São Martinho. Dort soll der Leichnam vorerst in der Friedhofskapelle bleiben, bis eine Familienkapelle gebaut ist.

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