«Mehrheit kritisch»: Nur wenige Schweizer kaufen wegen Influencern
Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten lassen sich beim Einkaufen kaum von Influencern beeinflussen. Das zeigt eine neue Umfrage.

Das Wichtigste in Kürze
- Influencer-Marketing zeigt in der Schweiz offenbar nur begrenzte Wirkung.
- Zwar holen sich viele auf Social Media Inspiration, doch die Mehrheit bleibt skeptisch.
Ob auf Instagram, Youtube oder Tiktok: Social Media ist für viele Schweizerinnen und Schweizer längst Teil der täglichen Informationssuche.
Doch wenn es ans Einkaufen geht, lassen sich die wenigsten von Influencern oder Posts direkt zum Kauf verleiten. Das zeigt eine aktuelle Umfrage. Die Marketing-Agentur «Oneline» hat 1455 Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten befragt.
Nur ein kleiner Teil der Befragten gab an, sich stark von Social-Media-Posts oder Influencern beeinflussen zu lassen. Besonders jüngere Zielgruppen achten zwar stärker auf Authentizität, doch auch hier dominieren andere Kriterien.
Am wichtigsten bleibt das Preis-Leistungs-Verhältnis. Erst danach folgen Kundenbewertungen, Gütesiegel und eine emotionale Bindung an die Marke.
«Luxus bedeutet heute weniger Status»
Mit der Umfrage wollte «Oneline» das Einkaufsverhalten und die dazugehörigen Entscheidungsfaktoren im Jahr 2025 ermitteln. Entsprechend ging es dabei nicht nur um Influencer, sondern etwa auch um das Luxussegment.
Der Luxus befindet sich demnach im Wandel und wird zunehmend digital erlebt. Dort sind Vertrauen und Glaubwürdigkeit einer Plattform entscheidend. Exklusivität oder limitierte Editionen verlieren hingegen an Strahlkraft.
Hohe Aufpreise lehnen die meisten ab. «Luxus bedeutet heute weniger Status, sondern vielmehr Echtheit, Erlebnis und emotionale Relevanz», heisst es in der Befragung.
Kundenbindung braucht Emotionen
Auch Kundenbindung muss laut der Befragung neu gedacht werden. Klassische Treueprogramme, Rabatte oder Goodies spielen zwar eine Rolle, sind aber selten ausschlaggebend.
Viele Kundinnen und Kunden bleiben einer Marke eher aus Gewohnheit treu. Nachhaltige Bindung entsteht erst dann, wenn Menschen sich emotional mit einer Marke identifizieren können.
Digitale Technologien werden nur zögerlich benutzt
Weiter führte die Agentur zutage, dass digitale Technologien wie Chatbots, KI-Empfehlungen oder virtuelle Anproben bislang nur zögerlich genutzt werden.
Fast die Hälfte der Befragten verzichtet demnach komplett darauf. Komplexe Tools schrecken offenbar ab. Funktionen müssten einfacher sein, transparent erklärt werden und einen klaren Mehrwert bieten.