In mehreren Westschweizer Städten gingen Hundertschaften Kulturschaffender auf die Strasse und forderten mehr Unterstützung während der Corona-Krise.
Kulturschaffender Gruppe
Kulturschaffende haben am Samstag in zehn Westschweizer Städten auf ihre schwierige Lage in der Corona-Krise aufmerksam gemacht. In Lausanne (Bild) nahmen etwa 250 Personen an einer Kundgebung teil. - SDA
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Seit mehreren Monaten sind sämtliche Kultur-Einrichtungen geschlossen
  • Am Samstag gingen darum in der Westschweiz hunderte Kulturschaffende auf die Strasse.
  • Sie fordern eine schrittweise Öffnung der Kultur-Szene.

Etwa 200 Schauspieler, Tänzer, Musiker, Techniker und Zuschauer haben am Samstag in Genf demonstriert. Sie machten auf die schwierige Lage Kulturschaffender in der Corona-Krise aufmerksam. Unter dem Slogan «No Culture, no Futur» gab es Aktionen in zehn Westschweizer Städten. In Lausanne beteiligten sich etwa 250 Personen.

Mit den Kundgebungen forderten sie, dass die Kultur trotz Krise präsent und lebendig bleibe. Dies sagte Schauspielerin und Regisseurin Olivia Csiky Trnka im Namen der Dachorganisation TIGRE des unabhängigen Genfer Theaters.

Coronavirus Covid
Freischaffende und Personen aus dem Kulturbereich trifft die Corona-Krise hart. - keystone

Sie erinnerte daran, dass Kultur auch ein Wirtschaftssektor ist mit rund 300'000 Stellen und 3 Prozent des BIP. Er trage zur individuellen und kollektiven Entwicklung bei. Sie forderte, dass die Behörden den Kultursektor als essenzielle Tätigkeit anerkennen.

Die Kulturschaffenden sind seit Beginn der Covid-Pandemie aufgrund der Schliessung von Institutionen und des Ausfalls von Vorstellungen in Schwierigkeiten.

Vereinigung Kulturschaffender fordert Öffnung kultureller Institutionen

In einem offenen Brief an die Behörden fordern 31 Westschweizer Dach- und Berufsorganisationen eine schrittweise Öffnung kultureller Institutionen. Diese sind seit fast vier Monaten geschlossen.

Der Brief wird von mehr als 120 Theatern, Museen, Kinos, Festivals und Bibliotheken unterstützt. Die Kulturschaffenden fordern unter anderem ein vereinfachtes administratives Vorgehen, um Entschädigungen zu erhalten.

Laut einer Umfrage befürchten 43 Prozent der Westschweizer Kulturschaffenden, den Beruf wechseln zu müssen. Dies wegen der finanziellen Schwierigkeiten infolge der Pandemie. Die Umfrage wurde von der Task Force Cultzure Romande am vergangenen Mittwoch veröffentlicht.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

CoronavirusMusikerSchauspieler