SP St.Gallen fordert im Kantonsrat Transparenz zur HSG-Spesenaffäre.
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Archiv (Symbolbild) - Der Bundesrat

Im St. Galler Kantonsrat hat die SP mehr Transparenz zur Spesenaffäre an der Universität (HSG) gefordert, die derzeit disziplinarisch bearbeitet wird. Es geht um den Verdacht überhöhter Spesenbezüge eines Professors. Der Universitätsrat hält den Untersuchungsbericht unter Verschluss.

Die SP-Fraktion nahm die Budgetdebatte vom Mittwoch zum Anlass, im Zusammenhang mit dem Sonderkredit 2019-2022 der Universität kritische Fragen zur Spesenaffäre zu stellen. Die Partei forderte eine Klärung und eine Offenlegung des Untersuchungsberichts.

Derzeit läuft an der HSG ein Disziplinarverfahren. Der Untersuchungsbericht ist bisher geheim. Erziehungsdirektor Stefan Kölliker, der auch den Universitätsrat präsidiert, gab in einem Interview kürzlich einzelne Details preis.

Aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes dürfe der Bericht nicht veröffentlicht werden, sagte Kölliker im Rat. Er verteidigte die restriktive Information. «Wir sind für Transparenz. Wir haben gar nichts zu verbergen.» Man werde informieren, sobald dies möglich sei.

Misstrauen gegenüber Uni

Diese Haltung kam bei der SP-Fraktion und bei weiteren Ratsmitgliedern schlecht an. Man sei sich der Bedeutung der Universität bewusst, sagte eine SP-Sprecherin. Es sei in der Öffentlichkeit ein Misstrauen gegenüber der Institution zu spüren. Dies sei für die SP «Grund und Verpflichtung, Fragen zu stellen».

Neben der Spesen-Affäre war die HSG auch wegen der Nebentätigkeit ihres Rektors Thomas Bieger als Verwaltungsratspräsident der Jungfraubahn in die Kritik geraten. Die Finanzmarktaufsicht Finma rügte die Bahn wegen unzulässigen Marktverhaltens. Sie soll den Jahresendkurs ihrer Aktien in unzulässiger Weise beeinflusst haben.

Auch die «Affäre Raiffeisen» warf ein in schlechtes Licht auf die Uni St. Gallen, die zu den führenden Wirtschaftsuniversitäten Europas zählt. HSG-Professor Johannes Rüegg-Stürm war als Verwaltungsratspräsident von Raiffeisen Schweiz in die Kritik geraten und musste das Mandat bei Raiffeisen niederlegen.

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